Ein Zitat
"In seinem Aufruf zum Handeln … ruft der Bischofsrat der Evangelisch-methodistischen Kirche zu einer Praxis der Umweltheiligung auf, um die natürlichen Ressourcen zu erhalten, durch die Verwendung von ausschliesslich erneuerbaren Ressourcen bei jeder Versammlung und jedem Dienst in unseren Gemeinden und unserer Kirche. Ein wichtiger Ausdruck davon ist die Verringerung von Plastik, das wir bei den Zusammenkünften unserer Kirche verwenden." Aus dem von der Generalkonferenz angenommenen Antrag 369 der Evangelisch-methodistischen Kirche in DeutschlandFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 8,4+5
"Schaue ich hinauf zum Himmel, staune ich über das Werk deiner Finger. Betrachte ich den Mond und die Sterne, die du dort oben befestigt hast, so frage ich: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, das Menschenkind, dass du dich seiner annimmst?"
Eine Anregung
Auch wenn an der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche, die vergangene Woche in Charlotte zu Ende gegangen ist, andere Themen im Fokus standen, waren auch Klimagerechtigkeit und Ökologie Teil der Verhandlungen. Diese wurden allerdings via Sammelanträge angenommen, da sie in den vorberatenden Kommissionen immer eine überwältigende Mehrheit fanden. Einzig der Antrag, dass Wespath, die Rentenversicherung der Evangelisch-methodistische Kirche in den USA, aus allen Geldanlagen von Unternehmen aussteigen soll, welche im Geschäft mit fossilen Brennstoffen wirken, kam nicht durch. Das Unternehmen Wespath, das 26 Milliarden Doller verwaltet und damit einer der grössten Rentenversicherer auf der Welt ist, argumentierte, dass es einerseits verschieden Anlagepläne gebe, die "Fossil Free" seien, andererseits es auch gut sei, wenn man als Anleger die Unternehmen, die im fossilen Geschäft sind, beeinflussen könne.
Jedoch wurden verschiedene Resolutionen zur Klimagerechtigkeit und einem ökologischeren Umgang als Kirche neu bestätigt.
Auch der Teil zur Schöpfungsgemeinschaft in den revidierten Sozialen Grundsätzen wurde anstandslos durchgewunken.
Ein weiterer Antrag, der eingebracht und angenommen worden war, fordert in jeder Ortskirche oder jedem Distrikt ein "grünes Team", das "jedes Jahr in vier Bereichen tätig wird - Gottesdienst, Bildung, Praxis und Anwaltschaft - und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersgruppen Inspiration, Wissen, Ermutigung und praktische Mittel für den Einsatz für Schöpfung und Gerechtigkeit vermittelt."
Eine weitere angenommene Petition bekennt die Mitschuld der Evangelisch-methodistischen Kirche an der durch fossile Brennstoffe verursachten Klimaerwärmung und fordert, dass die Kirche bis 2050 keine Treibhausgase (net-zero) mehr verursacht.
Weiter wird gegenüber den Industrienationen gefordert, dass diese als Hauptverursacher der Klimaerwärmung die Treibhausgasemissionen schnell und umfassend senken.
Vor allem die deutschen Delegierten mag es sehr gefreut haben, dass die Generalkonferenz auch den Antrag zur Vermeidung von Plastik, der von Bischof Harald Rückert eingereicht worden war, ohne Änderungen angenommen hat. Darin wird gefordert: "1. dass für alle kirchlichen Aktivitäten der lokalen, jährlichen, zentralen, jurisdiktionalen und Generalkonferenz-Gremien eine doppelte Strategie der Vermeidung (Vermeidung von Plastik, wo immer möglich, Ersatz von Einweg-Plastikartikeln wie Geschirr, Kaffeebechern oder Taschen durch Artikel aus wiederverwertbarem, vorzugsweise natürlich vorkommendem Material) und der Reduzierung (z.B. Verwendung von Geschirr, das gespült und wiederverwendet werden kann) verfolgt werden soll;
2. dass sich alle Delegierten zu entsprechendem persönlichen Handeln verpflichten, indem sie eine Verhaltensänderung im Interesse des Umweltschutzes vorleben."
All das ist erfreulich für die Umwelt und Schöpfung, ohne dass die Kirche sich damit aber abhebt von der aktuellen Politik oder Gesellschaft. Eine Vorreiterrolle spielt die Evangelisch-methodistische Kirche damit noch nicht.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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