Donnerstag, 28. Dezember 2023

Tannenmeisen lehren mich das Staunen

Ein Zitat

Tannenmeise bei Bussnang.
Foto © Jörg Niederer
"Oft müssen wir zu unserer Verwunderung erfahren, dass die Welt schon vor uns gescheit gewesen ist." Johann Jakob Mohr (1824-1886)

Ein Bibelvers - Psalm 139,14

"Ich danke dir und staune, dass ich so wunderbar geschaffen bin. Ich weiß, wie wundervoll deine Werke sind."

Eine Anregung

Tannenmeisen lieben Fichten. Aber ihre Nester bauen sie oft in Bodennähe, auch in Erdlöcher. Tannenmeisen gehören zu den Vögeln, von denen ich bis vor ein, zwei Jahren noch nichts wusste. Dabei gibt es von ihnen in der Schweiz 600'000 Brutpaare.

Da laufe ich also viele Jahre über manche Wege und Strassen, durch mancherlei Wälder und vorbei an vielen Viehweiden, ohne etwa zu merken von diesen kleinen Vögelchen. Wieder einmal merke ich, wie viel ich nicht weiss und wie unachtsam ich immer wieder sein kann. 

An einer Beringungsstation hat mir eine der Helferinnen erklärt, dass die Tannenmeisen sich oft total im Fangnetz verheddern, so dass sie auch schon 30 Minuten gebraucht habe, um diese Tierchen wieder zu befreien. Zudem setzen sich die Vögel mit Picken und Beissen zur Wehr. Und ihre Füsschen sind oft mit hartgewordenem Baumharz überzogen, der ihren bevorzugten Lebensraum verrät.

Schön, dass man auch nach über 60 Jahren noch längst nicht alles gesehen hat. Ich will in diesen letzten Tagen des Jahres deshalb besonders aufmerksam sein. Es gibt noch viel zu bestaunen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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