Freitag, 8. Dezember 2023

Badhaus badein

Ein Zitat

Das denkmalgeschützte Badhaus in St. Gallen gehört zur Lokremise.
Foto © Jörg Niederer
"Mit einem Finger allein kann man sich nicht das Gesicht waschen." Sprichwort

Ein Bibelvers - Markus 1,9

"Zu dieser Zeit kam Jesus aus Nazaret in Galiläa zu Johannes. Er ließ sich von ihm im Jordan taufen."

Eine Anregung

Das Badhaus in St. Gallen ist spätestens seit 1980 kein Badhaus mehr. Das mit der Lokremise und dem Wasserturm zusammengehörende Gebäude ist ein Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung. Immer wieder bin ich an diesem Industriegebäude aus dem Jahr 1902 vorbeigefahren. Es wäre mir nicht speziell aufgefallen, würde da nicht in grossen geschwungenen Buchstaben über der Tür "Badhaus" stehen. Einst waren darin Aufenthalts-, Wohn- und Waschräume für Eisenbahnarbeiter untergebracht. Ich stelle mir vor, wie die Männer russgeschwärzt im Haus verschwanden, um nach einer halben Stunde frisch gebadet dem Feierabend entgegenzueilen. 

Heute befinden sich im Haus, dessen Fassade 2022 von Geissmann Architektur renoviert wurde, Büros und Lagerräume für das Kulturzentrum Lokremise und eine Künstlerwohnung. Spannend auch, dass im Treppenhausturm Fledermausbehausungen zu finden sind, und auch Mauersegler hier ihre Nester haben.

Gebadet wird also höchstens noch in der Künstlerwohnung des Badhauses. Wer also ausser Hauses baden möchte, muss andere Badehäuser in St. Gallen oder irgendwo aufsuchen. Ich stelle mir vor, dass das im Advent besonders schön und erholsam sein könnte.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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