Ein Zitat
"Schenken heißt, einem anderen etwas geben, was man am liebsten selbst behalten möchte." Selma Lagerlöf (1858-1940)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Matthäus 2,14
"Daraufhin stand Josef mitten in der Nacht auf. Er nahm das Kind und seine Mutter und zog mit ihnen nach Ägypten."
Eine Anregung
In den Evangelien geht es Schlag auf Schlag. Nach der Geburt und der Anbetung der Könige folgt die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten. So erzählt es jedenfalls Matthäus. Damit ist Jesus schon als Kind auf das Wohlwollen von anderen Menschen angewiesen.
Wie zeigt man der Menschheit, dass auch mit der Geburt von Jesus nicht einfach heile Welt ist? Man kann es so tun wie auf dem Glasfenster, indem man Maria mit dem Jesuskind auf einem Esel reitend darstellt, geführt von Josef. Ein idyllisches Bild der Flucht. Zu Fliehen ist aber gefährlich, das wissen wir heute sehr gut.
Gar nicht indirekt erzählt der Kindermord in Bethlehem davon, dass nicht heile Welt geworden ist, als Jesus geboren wurde. Ein Kindermord, das ist ganz sicher kein idyllisches Bild. Und doch ist es auch Teil der Weihnachtsbotschaft der Bibel.
Es ist eben so: Gott kommt in die Welt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass die Welt das gar nicht besonders gut findet, wenn Gott sich einmischt. Ja, manche wollten ihn liebend gern loswerden. Gott aber will uns liebend gerne nahe sein und bleiben.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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