Ein Zitat
"Herr, bewahre die Kirche davor, dass sie Kirchenbänke, Chöre, Orgeln oder Instrumentalmusik und ein Gemeindeamt haben will, wie andere weltlich gesinnte Kirchen um sie herum!" Peter Cartwright (1785-1872), berühmter methodistische Circuit RiderFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Apostelgeschichte 13,4-6a
"Der Heilige Geist schickte Barnabas und Saulus auf den Weg. Sie reisten nach Seleukia. Von dort fuhren sie mit dem Schiff nach Zypern weiter. In Salamis angekommen, verkündeten sie das Wort Gottes in den jüdischen Synagogen. Als Helfer hatten sie noch Johannes bei sich. Dann reisten sie über die ganze Insel bis nach Paphos."
Eine Anregung
In der Zentralverwaltung der Evangelisch-methodistischen Kirche besteigt John Wesley schon seit Jahren ein Pferd. Jedes Mal, wenn ich an diesem Gemälde vorbei die Treppe hochsteige, denke ich, jetzt sollte er dann einmal oben ankommen, um dieser eher unbequemen Haltung zu entgehen.
Und nun auch noch das. Eine Frau erzählt mit Wesley-Perücke, Talar und Pferd von den Circuit-Ridern. Die Frau heisst Madeline White und ist verantwortlich für die Kommunikation der Jährlichen Konferenz von Virginia, USA.
Was sie in einem sehenswerten Videobeitrag erzählt, ist durchaus interessant. Es geht um die Zeit ab Ende des 17. Jahrhundert, als methodistische Prediger die USA auf dem Rücken der Pferde bereisten und die Menschen für Christus zu gewinnen versuchten.
So erfährt man im Video, dass das am Film beteiligte Pferd Jimmy heisst (Ich weiss, das ist nicht so wichtig aber nett). Weiter erklärt uns Madeline White, dass die Circuit Rider massgeblich dazu beigetragen haben, dass die Methodisten zur grössten Glaubensrichtung in den USA wurden. Circuits bestanden aus zwei oder mehr Kirchen, welche von den berittenen Pfarrern im Auftrag ihrer Kirche reihum jährlich besucht wurden. Dabei versuchten sie auch neue Gemeinden zu gründen, predigten im Freien oder auch in Privathäusern.
Zu sehen sind im Video historische Fotos von solchen Predigern. Viel Reisegepäck hatten diese nicht dabei, da sie sozusagen "auf den Pferden" lebten. Bibel, Gesangbuch und Gebetsbuch in "Taschenbuchversionen" waren aber immer mit dabei. Zudem erfuhren durch die Circuit Rider Menschen am Ende der neuen Welt, was alles auf der Erde und in ihrem Land geschah.
Heute gibt es die Circuits oder Bezirke immer noch, und sie werden noch immer von Pfarrpersonen bedient, die von Bischöfinnen und Bischöfen dorthin gesandt werden. Das dazu nötige Reisen geschieht natürlich nicht mehr auf Pferderücken.
Übrigens: John Wesley war vom Reiten sehr überzeugt. Als er gefragt wurde, ob er sich auch vorstellen könne, zu Fuss zu gehen statt zu reiten, meinte er kurz und knapp: "Nein".
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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