Ein Zitat
"Der Alpenromantik verfallen, bauten verschiedene kleinere Alpenclubs Anfangs 20. Jhd. eine Reihe von Clubhütten. So entstand 1909 auch das heutige Teehüsli Fallätsche. Weitere Hütten in der Fallätsche sind die Bristenhütte, die Felsenkammer und die Glecksteinhütte." Webseite vom Teehüsli FallätscheFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Jesaja 54,10
"Berge können von der Stelle weichen und Hügel ins Wanken geraten. Aber meine Liebe weicht nicht von dir und mein Friedensbund wankt nicht. Das sagt der Herr, der Erbarmen mit dir hat."
Eine Anregung
Hochalpine Pfade finden sich unweit Zürichs in einem Erosionstrichter. Fallätsche wird dieser unwirtliche Ort genannt, der immer wieder Wanderer und Bergsteiger in missliche Lage bringt.
Fallätsche, das klingt nach Walliserdeutsch, passt nicht so recht zur grössten Stadt der Schweiz. Woher der Name kommt, ist nicht ganz sicher. Wikipedia nennt dazu zwei mögliche Ableitungen: "von falaise (franz.: Steilküste) oder valláccia (galloromanisch: talartiger Einschnitt)".
Schuld an der Erosion war der Rütschlibach oberhalb von Leimbach, der bei starken Niederschlägen das weiche Mergelgestein destabilisierte und immer wieder Bergstürze auslöste. So blieb der Trichter lange Zeit in steter Bewegung und folglich weitgehend baumlos. Eine einzigartige Fauna und Flora konnte sich entwickeln, darunter Pflanzen und Tiere, die sich sonst nur in höheren Lagen der Alpen wohl fühlen.
Heute ist das Gebiet streng geschützt. Der Rütschlibach wurde künstlich stabilisiert. Die Steinschläge und Erdrutsche wurden weniger, Bäume konnten sich ansiedeln. Kling gut, oder? Ist es aber nur zum Teil. Denn durch die Bäume verändert sich die Landschaft zu Ungunsten der natürlichen Vielfalt. Es braucht pflegende (baumfällende) Eingriffe, damit es dort bei Zürich an diesem unwirtlichen Ort weiter wirtlich zu- und hergehen kann für die seltenen und geschützten Pflanzen und Tiere.
Es ist ja schon interessant: Nur weil dieser Ort in ständiger Bewegung ist, bietet er eine besonders grosse Artenvielfalt. Vielleicht ist das ein Gleichnis auf die Kirche: Erst eine sich ständig wandelnde Kirche kann ein Ort bleiben, an dem viele verschiedene Menschen eine geistliche Heimat finden können.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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