Ein Zitat
"Doch im Gegensatz zu Tharpe ist die blinde Gospel-Pionierin [Arizona Dranes] heute so gut wie unbekannt. vielleicht liegt es daran, dass sie sich zeitlebens als Missionarin oder Evangelistin verstand, nicht als Musikerin (und übrigens auch dementsprechend unspektakulär aussah)." Richard Koechli in "Holy Blues", S.139Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Mose 7,12
"40 Tage und 40 Nächte lang fiel Regen auf die Erde."
Eine Anregung
Rock'n'Roll sei ein Produkt der 1950er-Jahren. Dem widerspricht Richard Koechli im Buch "Holy Blues" und erinnert an die Grossmutter und an die Mutter des Rock'n'Rolls. Beide, Arizona Dranes (1889-1963) aus einer Pfingstkirche und Sister Rosetta Tharpe (1915-1973) aus einer Baptistengemeinde, waren überzeugte Christinnen. So sangen sie vor allem Gospel, aber auf eine unglaublich energiegeladene Weise.
Arizona Dranes war Pianistin und blind und musikalisch hochbegabt. Koechli schreibt über sie: "Die Frau war absolut unglaublich, als Sängerin und am Klavier; sie definierte den Gospel und Blues-Pianostil der Zukunft, war das Bindeglied zwischen den Spirituals der Sklavengenerationen und dem Chicago Blues der 1930er und 1940er-Jahre – und sie legte mit ihren verrückten, vom Dynamit des Heiligen Geistes gezündeten Aufführungen den Grundstein für das Feuer des Rock'n'Roll." (Holy Blues, S.85) Ein Muster ihrer Kunst gefällig: "Lambs Blood Has Washed Me Clean" (Das Blut des Lamms wusch mich rein).
Und Sister Rosetta Tharpe: Sie wurde zur geistigen Mutter für Elvis Presley, Johny Cash, Jerry Lewis, Keith Richards und Eric Clapton. Hier zwei Leckerbissen. Erst der Song über die Sintflut und Noahs Arche: "Didn'It Rain?" und dann noch ihr Bekenntnis: "Über mir da gibt es einen Himmel": "Up Above My Head". Noch einmal Richard Koechli: "Schlicht umwerfend!"
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen