Ein Zitat
"Dankbarkeit, wie Gott sie sich für uns wünscht, heißt nicht, Missstände schönzureden." Rebecca SchneebeliFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Thessalonicher 5,18
"Dankt Gott für alles! Denn das ist Gottes Wille, und das hat er durch Christus Jesus für euch möglich gemacht."
Ein Anregung
Das Erntedankfest wird traditionell in Kirchen gefeiert. Aber auch auf Bauernhöfe passt es gut. Die Nähe des Festes zum Ort der Produktion liegt auf der Hand.
Wie sähe ein Erntedankfest an einem eher ungewöhnlichen Standort aus? Wie würde ein solcher Standort die Dankbarkeit und das Staunen über das Schöne und Gute in der Welt beeinflusst? Was wären solche alternative Standorte?
- Die Kehrichtsverbrennung mit ihren Gerüchen, der Energie aus verbranntem Abfall. Gäbe es von der Pfarrerin, dem Pfarrer eine Food-Waste-Predigt?
- Auf dem Arbeitsamt unter den Stellensuchenden. Darf da gedankt werden - dass es nicht mehr sind, die auf der Suche nach Arbeit an sich zweifeln?
- Auf der Intensivstation, da wo dir die Hoffnung bleibt und vergeht.
- Auf der Insel eines vielbefahrenen Strassenkreisels, wo die Worte vom Fahrzeuglärm verschluckt werden und die Erntedankgaben mit klischeehafter Werbekunst konkurrenzieren.
- Auf einem vollgeladenen Schweinetransporter. Da wäre wohl das Gleichnis von den verlorenen Söhnen passend.
Mir kommen Orte in den Sinn, die ich mich nicht traue niederzuschreiben. Zu widersprüchlich wären die Assoziationen, zu gegenläufig die mit Standort und Feier verbundenen Werte.
Wo würdest du nie Erntedank feiern? Was müsste sich ändern, dass solche Orte die Dankbarkeit zulassen?
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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