Ein Zitat
"Ich liebe die Nacht. Ohne die Dunkelheit würden wir die Sterne nie zu sehen bekommen." Stephenie Meyer, Autorin von TwilightFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 74,12+16
"Doch Gott ist mein König seit Urzeiten. Er vollbringt rettende Taten mitten auf der Erde:... Dir gehört der Tag und auch die Nacht. Du hast Mond und Sonne bereitgestellt."
Ein Anregung
Ich vermisse die Nacht meiner Kindheit. Damals konnte ich aus meinem Schlafzimmerfenster die Milchstrasse mit ihrem Sternenschweif über unserem Haus entdecken. Nicht irgendwo fernab von den Siedlungen, sondern mitten in der Stadt Olten. Auch damals war es in den Strassen nicht stockfinster. Aber Lichtverschmutzung war noch kein Thema. Und Sputnik zog seine Bahn, beobachtet von meinem Vater und mir.
Ich weiss, Licht in der Nacht gibt auch Sicherheit. Doch es schafft keine Geborgenheit. Das kann die Dunkelheit. In der Nacht legt sich selbst das Meer zur Ruhe. Das wussten auch amerikanischen Ureinwohner und fuhren mit ihren Kanus in der Dunkelheit hinaus.
Die Nacht ist ein Geschenk Gottes. Er schied, so der Schöpfungsbericht, das Licht von der Finsternis. Nicht nur der Tag ist gottgewollt, auch die Nacht, die Dunkelheit.
Heute ist die Kameratechnik so gut, dass sich immer mehr Menschen die Astrofotografie zutrauen. Es häufen sich die Bilder der Milchstrasse über nächtlichen Landschaften.
Ich weiss, es gibt diese Orte, an denen ein Himmel voller Sterne hängt. Aber da wo ich lebe, würde Gott einem Abraham nicht viel versprechen, wenn er ihm so viele Nachfahren verheisst, wie Sterne am Himmel.
Ich vermisse die Nacht meiner Kindheit. Ich vermisse die Stille unter dem glitzernden Himmelszelt.
Wie hast du es mit der Nacht?
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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