Sonntag, 25. Juli 2021

Jakobus und der Dompfarrer Grögli

Ein Zitat

Der Domhimmel von St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg, der nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind." Alexander Graham Bell, Erfinder (1847-1922)

Ein Bibelvers - Apostelgeschichte 12,1-2

"Zu dieser Zeit ging König Herodes mit äusserster Grausamkeit gegen einige Mitglieder der Gemeinde vor. Jakobus, den Bruder des Johannes, liess er enthaupten."

Ein Anregung

Heute feiern einige Kirchen den Jakobustag. Um 10.30 Uhr findet dazu in der Kathedrale St. Gallen ein Gottesdienst statt. Mitwirken werden die Pilgergruppe und die Dombläser, weiter wird es Orgelmusik geben und die Predigt wird Dompfarrer Beat Grögli halten.

Anschliessen findet eine Apéro im Bischofshof statt, organisiert vom Verein Pilgerherberge Sankt Gallen.

Der Gottesdienst kann per Livestream mitgefeiert werden.

Was es mit dem Pilgerheiligen Jakobus auf sich hat, weiss jedes Kind. Aber woher kommt der Nachname des St. Galler Dompfarrers? Die Familie Grögli scheinen in Rossrüti bei Wil SG beheimatet zu sein.

Eine eindeutige Bedeutung des Namens kann ich nicht ausmachen. Jedoch kennt das Schweizer Idiotikon die Worte "g(e)roglig" im Sinn von "sehr voll"; auch "g(e)rogle" = "in dichter Menge fallen, durch und übereinander purzeln". Das Substantiv "G(e)roglete" bedeutet entsprechend "Gewimmel, wimmelnde Menge, wirrer Haufen"

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Namen in Verbindung zu bringen mit dem Begriff "g(e)roget" für "Rogen [Fischeier, Kaviar] führend". Dann könnte mit dem Namen Grögli der besonderen Wert dieser Familie hervorgehoben worden sein.

Einen dritten möglichen Zusammenhang könnte der Name mit "g(e)rogen" haben. Das meint "gediegen, von erster Qualität". Es gibt ein Dokument von 1364 aus Bern, worin der Meister verspricht, die Chorstühle auszuführen "mit guotem tapferen und gerogenem werk"

Das alles sind Spekulationen. Sicher kann man sagen, dass der Dompfarrer Beat Grögli 1. am richtigen Platz ist (nahe bei den gerogenen Chorstühlen) und 2. ganz gediegen, ja geradezu "gerogen" zu predigen versteht.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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