Mittwoch, 28. Juli 2021

Ein Steinkreuz auf Reisen

Ein Zitat

Das Jakobskreuz von Freiburg
Foto © Jörg Niederer
"Ein rollender Stein gewinnt nicht an Masse, aber an Politur." Oliver Herford

Ein Bibelvers - 1. Samuel 5,1

"Die Philister hatten die Lade Gottes erbeutet und brachten sie von Eben-Eser in die Stadt Aschdod."

Ein Anregung

Das Kreuz beim Bois de Belle-Croix in Freiburg FR hat für ein Steindenkmal eine sehr bewegte Geschichte. 1773 an der Stelle errichten, an der bis 1771 eine Pilgerkapelle stand, wurde es bald "Jakobskreuz" genannt. Am 13. November 1847 geriet das Kreuz zwischen die Fronten des Sonderbundkriegs, den es heil überstand. Das war dann anders, als 1866 Randalierer zu Werk gingen. Die Trümmer landeten bei einem Herrn Jean Crausaz, der auf seinem Besitz "Jolimont" daraus ein Kreuz ohne Sockel errichtete. 1951 wich es Bauarbeiten, um zwei Jahre später im Park des Pensionats Bertigny, das sich an der Route de Villars (Strasse nach Payerne) befindet, wieder aufzuerstehen. 28 Jahre später musste es wieder weichen, um 1981 an seinem ursprünglichen Standort fröhliche Urstände zu feiern. Das Wiedererrichtungsfest erfolgt dann am 25. Juli 1999, einem Heiligen Jahr in Compostella.

Wer sagt denn, dass Steine sich nicht bewegen, einmal abgesehen von den Brocken in der Atacamawüste? Die Steine des Jakobskreuzes jedenfalls haben mehr von der Welt gesehen, als manch anderer irdischer Klotz.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde


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