Ein Gedanke
"Wie es mit Trends so ist, folgt auf einen Trend der nächste. Hybrid lautet das neue Schlagwort. Und die Prophezeiung dazu: Hybrid ist die neue Lösung, um besser zu werden." Cornelia Niklas im Projektmagazin Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 3. Mose 19,18+19
"Du sollst dich nicht rächen und deinen Brüdern und Schwestern nichts nachtragen. Stattdessen sollst du deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr. Befolgt meine Ordnungen: Paare nicht zwei verschiedene Tierarten miteinander! Säe keine zwei verschiedenen Samen auf deinem Feld aus! Ziehe kein Kleid an, das aus zwei verschiedenartigen Fäden gewebt wurde!"
Eine Anregung
Frauenschuhe und andere gezüchtete Orchideen sind oft Hybriden. Sie sind zusammengebastelt aus verschiedenen Pflanzen. Und natürlich kenne ich auch die gerade viel gepriesenen Elektro-Hybriden. Autos, die in Kombination von Diesel/Benzin und Elektrizität fahren. Wobei die Plug-in-Hybriden einen schlechten Ruf haben, weil ihr Elektroanteil oft nur sehr beschränkt, wenn überhaupt genutzt wird. Und das, obwohl sie nicht selten vom Staat finanziell gefördert werden.
Aber was bitte ist eine hybride Kirche? Und ist das gut, wenn eine Kirche hybrid ist, wenn doch in der Natur viele hybride Lebensformen sich nicht selbst weiter vermehren können?
"Hybrid" meint etwas Gebündeltes, Gekreuztes oder Vermischtes und ist abgeleitet vom griechischen "hybris", was Übermut, Überheblichkeit oder Anmassung bedeutet. Lateinisch wird daraus sogar "Bastard, Mischling, Frevelkind".
Ist eine hybride Kirche also eine überhebliche Kirche? Eher nicht, sonst würden wohl nicht Christ*innen selbst so von der Kirche sprechen.
Am Nächsten kommt das Reden von der hybriden Kirche dem Reden vom hybriden Schulunterricht. Dieser besteht aus einer Mischung von Präsenz- und Distanzunterricht (z.B. auf digitale Weise).
Die hybride Kirche ist eine Mischung von analogen und digitalen Ausdrucksformen, die Verbindung von Kirche vor Ort und Kirche im Cyberspace. Hybride Kirche ist in der Welt und in der Schweinwelt. Sie nutzt reale und virtuelle Begegnung. Hybride Kirche ist das Beste aus zwei Universen. Anders geht es ja schon gar nicht mehr, nach den gemachten Erfahrungen während der Pandemie. Kirche muss alle Kanäle der Kommunikation nutzen. Und sie tut es auch.
Genau das thematisiert die Evangelisch-methodistische Kirche in einem Clip. Darin gibt Distriktsvorsteherin Claudia Haslebacher der hybriden Kirche ein Gesicht: https://www.youtube.com/watch?v=Eh8U7z5hosg&t=2s
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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