Freitag, 11. Juni 2021

Das Gesicht der Weltoffenheit

Ein Gedanke

Graffiti "Weltoffenheit" an der Offenen Kirche St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgendeinem gefällt er." Friedrich Hebbel

Ein Bibelvers - Hohelied 1,5

"Braun gebrannt bin ich und schön, ihr Töchter aus Jerusalem: dunkel wie die Zeltdecken der Beduinen, schön wie die Teppiche Salomos."

Eine Anregung

Seit fünf Jahren prangt das Graffiti des Frauengesichts an der Offene Kirche St. Gallen. Heute vor fünf Jahren wurde das Werk dreier Künstler eingeweiht. Die dunkle Haut offenbart bei genauem Hinsehen weitere Portraits von Menschen aus der ganzen Welt, darunter auch der Dalai Lama und die Comicfigur Asterix. Zelebriert wird mit den Gesichtern im Gesicht die Weltoffenheit. 

Noch im vergangenen Jahr war unsicher, ob die Fassadenmalerei das Jubiläum erleben wird, war es doch nur für wenige Jahre bewilligt. Doch dann siegte die Vernunft, und so erfreut es noch einige Monate die Passant*innen. Länger nicht. Denn für den neuen Campus der Universität St. Gallen muss die Offene Kirche, und damit auch das Kunstwerk, weichen. Es ist zu wünschen, dass in St. Gallen die Weltoffenheit dauerhafter ist als es das Graffiti sein wird an der Offenen Kirche.

Hier geht es zum Jubiläumsvideo, zusammengestellt von Andreas Schwendener.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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