Ein Zitat
Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - 1. Samuel 23,13
"Da machte David sich mit seinen Leuten auf, etwa sechshundert Mann, und sie zogen fort aus Keila und bewegten sich, wo sie sich bewegen konnten."
Eine Anregung
Sich im Rahmen der Möglichkeiten bewegen und das tun, wozu uns Gott Spielraum gibt; darum ging es am ersten gemeinsamen Regionaltag der methodistischen Gemeinden von Romanshorn, Weinfelden, Eschlikon, St. Gallen-Teufen und Uzwil-Flawil am gestrigen Sonntag. Den Auftakt machte ein inspirierender Gottesdienst mit einem in berührender Weise von der Pushband geleiteten Lobpreis. Dazu kamen Predigtgedanken zu der doch eher überraschenden Kriegsgeschichte aus 1. Samuel 23,1-13. Anna Shammas von Bereich Gemeindeentwicklung fand dazu hilfreiche Analogien für die Entfaltungsmöglichkeiten, welche christliche Gemeinden in der heutigen Zeit haben.
Im gewählten Bibeltext eilten David und seine Söldnertruppe der Stadt Keila zu Hilfe, deren Bewohnende durch die heranrückenden Philister bedroht wurden, und das, obwohl David sich selbst aufgrund der Verfolgung durch König Saul in einer misslichen Lage befand und sich durch die Unterstützung der Stadt Keila erst recht angreifbar machte. Jedes Mal, so heisst es im Bibeltext, habe David zuerst Gott befragt, was er tun solle, und dann danach gehandelt.
In der nachmittäglichen Reflektions- und Kennenlernzeit stellte Anna Shammas den anwesenden Gemeindevertreterinnen und -vertretern drei Fragen: 1. Wie würdest du anderen deine Gemeinde möglichst positiv beschreiben und so für sie werben. 2. Was sind die "Philister", also die Bedrohungen, denen deine Gemeinde ausgesetzt ist? 3. Wie kannst du auf diese Bedrohung auf gute Weise und gewinnbringend reagieren?
Im Rückblick an diesen besonderen Sonntag, an dem es auch Essen, Kaffee, Pausengespräche, Kinderangebote und feine Bauernhofglace gab, scheint mir die Aussage in der Version der Einheitsübersetzung von 1. Samuel 23,13 auf hilfreiche Weise zusammenzufassen, worauf es in jeder christlichen Gemeindearbeit ankommt. Dass wir uns, wie das David und seine Söldnertruppe taten, "bewegen, wo wir uns hinbewegen können". Oder anders gesagt: Gehen wir im Vertrauen auf Gott gemeinsam durch die offene Türen, und lassen uns von den Gefahren und verbarrikadierten Wegen nicht davon abhalten, einander und anderen Menschen in christlicher Weise Gutes zu tun.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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