Ein Zitat
"Ich glaube, dass die unbewaffnete Wahrheit und die bedingungslose Liebe in Wirklichkeit das letzte Wort haben werden. Dies, weil das Recht, das vorübergehend besiegt ist, stärker ist als das triumphierende Böse." Martin Luther King Jr., 10. Dezember 1964, OsloFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Jesaja 27,6
"Es kommt eine Zeit, da werden die Nachkommen Jakobs Wurzeln schlagen. Israel wird blühen und gedeihen, sodass die ganze Erde voller Früchte ist."
Eine Anregung
Es ist ein ungewohnter Blick auf das Martin Luther King Jr. Memorial in Washington D.C.. Der Baptistenpfarrer und Bürgerrechtler schaut streng auf die Menschen herab, die das Denkmal besuchen. Das King Memorial ist die erste Gedenkstätte für einen Afroamerikaner auf oder in der Nähe der National Mall.
Zuvor wurde aber an weniger prominenter Stelle schon einmal eine Afroamerikanerin geehrt. Es ist die Methodistin Mary McLeod Bethune (1875-1955), die Gründerin des National Council of Negro Women und Beraterin von Präsident Franklin D. Roosevelt. Auch sie war eine bedeutende Bürgerrechtlerin.
An Martin Luther King Jr. kommt man in den USA und weltweit nicht vorbei. So finden sich beim King Memorial etliche seiner Zitate. Natürlich ist da das berühmte "I have a Dream..." in Stein gemeisselt. Mir gefällt auch folgendes Zitat vom 24. Dezember 1967 sehr gut: "Wenn wir Frieden auf Erden haben wollen, muss unsere Loyalität ökumenisch [weltumspannend] und nicht partikular werden. Unsere Loyalität muss über unsere Rasse, unsere Abstammung, unsere Gesellschaftsschicht und unsere Nation hinausgehen; das bedeutet, dass wir eine Weltperspektive entwickeln müssen." Denn daran leidet unser Welt heute mehr denn je. Wir grenzen uns ab, pflegen Nationalstolz, halten etwas auf unsere Herkunft und meinen damit nicht Gott, der jeden Menschen nach seinem Bild geschaffen hat, unabhängig von Hautfarbe, Geburtsort und Geschick.
In dieselbe Richtung zielen die Worte von Mary McLeod Bethune, die an ihrer Gedenkstätte zitiert werden: "Ich hinterlasse euch Liebe / Ich hinterlasse euch Hoffnung / Ich hinterlasse euch die Herausforderung, Vertrauen ineinander zu entwickeln / Ich hinterlasse euch einen Durst nach Bildung / Ich hinterlasse euch Ehrfurcht vor dem Einsatz von Macht / Ich hinterlasse euch auch den Wunsch, mit euren Mitmenschen harmonisch zu leben / Ich hinterlasse euch den Glauben / Ich hinterlasse euch die Achtung vor allen Rassen und Geschlechtern / Ich hinterlasse euch schließlich eine Verantwortung für unseren jungen Menschen."
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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