Ein Zitat
"Als Tierliebe wird eine generelle oder individuelle, bisweilen auch als übertrieben empfundene menschliche Zuneigung zu (bestimmten) Tieren bezeichnet." WikipediaFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Sprüche 12,10
"Ein Gerechter kümmert sich um das Wohl seiner Tiere. Was aber Frevler unter Mitleid verstehen, ist nichts als Grausamkeit."
Eine Anregung
Ein Gelbbrustara. Die wunderschönen Vögel aus Südamerika werden gerne als Haustiere und in Zoos gehalten. Sie sehen in ihrer Farbenpracht atemberaubend aus.
Als ich ein Kind war, kauften wir unsere Zierfische in einer Zoofachhandlung. Sie lag direkt neben einem kleinen Schlachthaus. Als besondere Attraktion sass im Ladenlokal ein ähnlich schöner Papagei, ein Hellroter Ara, auf einer Holzstange, an diesen Ort fixiert durch eine kurze Kette. Um ihn herum wuselte die Kundschaft und kaufte sich lebende Wesen. Mir tat der exotische Vogel schon damals leid. Ein Tier, geboren um in höchste Baumkronen zu fliegen, mit seinesgleichen zu interagieren, sass also da, ganz allein in Einzelhaft, als Maskottchen und Aushängeschild in der Tierhandlung. Wenn ich mich recht entsinne, war die Tierhandlung auch nach diesem Ara benannt.
Ausgerechnet ein Fachgeschäft, das Tiere verkauft, hielt sich also ein Tier in einer Weise, wie sie heute zum Glück verboten ist. Heute dürfen die Aras in der Schweiz nur Paarweise gehalten werden. Es gibt Mindeststandards bei der Temperatur und der Grösse der Aussen- und Innenvolliere.
Doch auch der schönste goldene Käfig ist immer noch ein Käfig für ein Lebewesen, das in der freien Natur ein selbstbestimmtes Leben führen könnte. Tierliebe kann für die Tiere fatal sein. Echte Tierliebe dagegen setzt alles daran, dass die Geschöpfe Gottes dort leben können, wo sie von Natur aus ihren Platz haben.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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