Donnerstag, 14. Juli 2022

Grosse Ehre für eine schwarze Bürgerrechtsaktivistin

Ein Zitat

Das Capitol in Washington DC bei Nacht.
Foto © Jörg Niederer
"Ich hinterlasse euch Liebe. Ich hinterlasse euch Hoffnung..., die Herausforderung, Vertrauen zueinander zu entwickeln..., den Durst nach Bildung..., den Respekt vor dem Gebrauch von Macht..., den Glauben..., die herkunftsunabhängige Menschenwürde (Würde aller Rassen)..., den Wunsch, harmonisch mit euren Mitmenschen zu leben..., und schließlich hinterlasse ich euch eine Verantwortung gegenüber unseren jungen Menschen." Aus dem Letzten Willen von Mary McLeod Bethune (1875-1955)

Ein Bibelvers - 1. Johannes 3,18

"Ihr Kinder, lasst uns einander lieben: nicht mit leeren Worten und schönen Reden, sondern mit tatkräftiger und wahrer Liebe."

Ein Anregung

Das Capitol in Washington D.C.: Seit gestern Mittwoch steht eine Marmorstatue von Mary McLeod Bethune in der Statuary Hall, einem Raum, in dem bekannte Amerikanerinnen und Amerikaner geehrt werden. Mary McLeod Bethune war eine herausragende Persönlichkeit und praktizierende Methodistin. Die Bürgerrechtsaktivistin und bedeutende Erzieherin ist die erste Schwarze unter den aus Florida stammenden geehrten Persönlichkeiten im Capitol.

Im Jahr 1904 eröffnete Bethune mit nur 1,50 Dollar und fünf Schülerinnen eine Schule für schwarze Mädchen, aus der die Bethune-Cookman University in Daytona Beach, Florida, hervorging. Außerdem war sie eine führende Vertreterin des National Council of Negro Women. Die Tochter ehemals versklavter Eltern lebte und arbeitete im ersten Hauptquartier der Organisation in Washington D.C., war Beraterin von vier US-Präsidenten und freundete sich mit First Lady Eleanor Roosevelt an, mit der sie als Beraterin und soziale Aktivistin zusammenarbeitete.

Die auch "First Lady des schwarzen Amerikas" genannte Bethune war, wie die methodistische Bischöfin LaTrelle Easterling ausführte, "eine der brillantesten und einflussreichsten Führungspersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sie erkannte die Herausforderungen und reagierte stets mit strategischer Einsicht und dauerhaften Lösungen". Und die Bischöfin fügte hinzu: "In den 60 Jahren ihres öffentlichen Dienstes haben ihre Beiträge zu Bildung, Frauen- und Bürgerrechten und Gleichberechtigung unsere Nation und die Welt verändert. Ihre intellektuellen Fähigkeiten wurden zur Blaupause für die gesamte Bürgerrechtsbewegung und trugen zur Charta der Vereinten Nationen bei. Das Leben von Dr. Bethune ist ein Beispiel dafür, was ein engagierter Mensch erreichen kann."

Massgeblich den Lebensstil von Mary McLeod Bethune geprägt hat der christliche Glaube. Ihr Motto lautete: "Lebe nahe bei Gott, leben den Glauben und liebe alle Menschen."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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