Freitag, 26. November 2021

Die Bischöfin in der Kathedrale St. Gallen

Ein Zitat

Bischöfin Rusudan Gotsiridze von der Evangelisch-baptistischen Kirche Georgien im Chorgestühl der Kathedrale St. Gallen.
Foto © Jörg Niederer
"Pfarrerin zu sein ist etwas völlig anderes... Du trägst eine viel, viel wichtigere Last." Bischöfin Rusudan Gotsiridze von der Evangelisch-baptistischen Kirche Georgien

Ein Bibelvers - Römer 16,7

"Grüßt Andronikus und Junia, meine Landsleute, die mit mir im Gefängnis waren. Sie nehmen unter den Aposteln eine herausragende Stellung ein. Auch haben sie schon vor mir zu Christus gehört."

Ein Anregung

Judith Thoma, welche die Führung durch die Kathedrale St. Gallen leitete, drückte gleich zu Beginn ihre grosse Freude aus, dass sie erstmals eine Bischöfin in die Geheimnisse des Doms einführen dürfe. 

Angesprochen war die bekannten Friedensaktivistin und Bischöfin der Evangelisch-baptistischen Kirche für Zentralgeorgien, Rusudan Gotsiridze. Als erste Frau in diesem Amt in einem mehrheitlich orthodoxen, männlich geprägten Land, musste sie einigen Widerstand überwinden um sich Respekt zu verschaffen. 

Gotsiridze war Teilnehmerin einer Gästegruppe aus Georgien. Am 24. November besuchte sie die Wiboradastadt. 

Seit 2009 ist die Friedensforscherin Bischöfin der kleinen Kirche mit grosser Ausstrahlung. Seit vielen Jahren setzt sie sich für Frauenrechte ein, aber auch für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog. Besonders auch islamische Vertreter sind dankbar für ihre Vermittlungsarbeit zwischen der Orthodoxen Kirche und den Muslimen.

Rusudan Gotsiridze erhielt 2014 im Beisein der damaligen US-amerikanischen First Lady Michele Obama den International Women of Courage Award. Zwei Jahre später zeichnete der georgische Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili die Kirchenfrau mit dem Ehrenorden des Landes für ihren Einsatz im interreligiösen Dialog aus. 

Heute ist eine weitere Herausforderung der innerkirchliche Konflikt im Bereich der Anerkennung von Menschen, die zur LGBTQI-Community gehören. Auch da setzt sich die Bischöfin für einen Weg der Versöhnung ein.

Wer Englisch beherrscht, kann hier ein Interview mit der bemerkenswerten Frau aus Georgien anhören.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen