Dienstag, 30. November 2021

"Adrenalin für die Seele"

Ein Zitat

Schwimmkerzen und ein moderner Adventskalender
Foto © Jörg Niederer
"Warum schaue ich auf die andern, und gebe [tue] nicht einfach das, was ich für gut finde?" Haru Vetsch zum Prisoner-Modell

Ein Bibelvers - 1. Johannes 1,5

"Das ist die Botschaft, die wir von Jesus Christus gehört haben und die wir euch verkünden: Gott ist Licht, in ihm gibt es keine Spur von Finsternis."

Ein Anregung

"Adrenalin für die Seele" soll es sein. Und so kommen die Wortbeiträge auf Top Church auch daher. Spannungsgeladene Musik im Hintergrund, eine schnelle, fast etwas gehetzte Rede und eine reisserische Ankündigung.

Zu hören sind die Beiträge auf Radio TOP. Gestern zum Beispiel machte sich die reformierte Theologiestudentin Aylin Weets Gedanken zum Adventskranz. Da fehlte es auch nicht an einer überraschenden und nachdenklich stimmenden Beobachtung.

Das ökumenisch zusammengesetzte Team besteht mehrheitlich aus "Berufschristinnen und Berufschristen", aber auch ein Berufsschullehrer ist darunter. Unterstützend mit dabei sind 25 Kirchgemeinden aus dem Kanton Zürich, sowie die Landeskirchen der Kantone Thurgau und St. Gallen, aber auch Freikirchen.

An den Sonntagen gibt es etwas längere Inputs von bis zu 4 Minuten. An den Wochentagen ist der Gedanke meist bereits nach weniger als einer Minute fertig. Also ideal für alle, die keine Zeit haben für viel Worte.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 29. November 2021

Engel in Hülle und Fülle

Ein Zitat

Barocker Adventsengel auf der der Sebastianskapelle im aargauischen Baden.
Foto © Jörg Niederer
"Hat es eigentlich weh getan, als du vom Himmel gefallen bist?" Klischeehafte Engelsanspielung

Ein Bibelvers - Matthäus 2,12

"Gott befahl ihnen [den Sterndeutern] im Traum: 'Geht nicht wieder zu Herodes!' Deshalb kehrten sie auf einem anderen Weg in ihr Land zurück."

Ein Anregung

Engel haben aktuell Hochkonjunktur. Advent ist ihre Zeit. Im aargauischen Baden sind sie mir besonders aufgefallen. Lockiges Haar, Flügel, barockes Gehabe. Sie hängen zwischen den Häusern und spielen auf langen Trompeten, sie thronen gelangweilt auf dem Manor-Einkaufszentrum, oder, wie auf dem Foto, haben sie ihren Aussichtpunkt auf dem wehrhaften Beinhaus, der Sebastianskapelle bezogen. Klischeehafte Engel in Hülle und Fülle. 

In der Bibel sind die Engel nicht pausbäckig. Die Seraphen etwa haben Schlangengestalt. Andere Engel werden mit Schwert dargestellt. Doch Engel sind zuerst Botschafter (männlich oder weiblich?), bringen Informationen von Gott zu den Menschen. Wie etwa in der Weihnachtsgeschichte, als ein Engel zu Zacharias kam (Lukas 1,11), als der Engel Gabriel zu Maria ging (Lukas 1,26). Im Traum begegnete ein Engel dem Josef (Matthäus 1,20). Engel besuchten die Hirten auf dem Feld (Lukas 2,9). Bei den drei Weisen war es dann Gott selbst, der ihnen im Traum erschien (Matthäus 2,12). Danach träumte Josef wieder von einem Engel (Matthäus 2,13) und dann, einige Jahre später noch einmal (Matthäus 2,19).

Da frage ich mich doch, warum Gott allen Menschen seines auserwählten Volkes Engel sandte, aber ausgerechnet den fremden Sterndeutern aus dem Morgenland zeigt er sich höchstselbst? Schon speziell, oder?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 28. November 2021

Erste Frau in der Leitung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Tschechien

Ein Zitat

"Wenn die Menschen in meiner Gemeinde ihr Leben, ihre Freuden und Sorgen, ihren Glauben teilen, spüre ich, dass mein Dienst sinnvoll ist und geschätzt wird." Ivana Procházková

Ein Bibelvers - Johannes 1,38+39

"Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten. Da fragte er sie: 'Was wollt ihr?' Sie antworteten: 'Rabbi' – das heißt übersetzt 'Lehrer' – 'wo wohnst du?' Er forderte sie auf: 'Kommt und seht selbst!' Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte."

Ein Anregung

Ivana Procházková an einer Tagung in Budapest
Foto © Jörg Niederer
2014, noch als Pfarrerin in einer tschechischen Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, sagte Ivana Procházková gegenüber United Methodist Communications: Der grösste Beweis für die Wertschätzung einer Pfarrperson ist die "lebendige Gemeinschaft unter den Mitgliedern meiner Gemeinde und eine lebendige Beziehung zu Gott". Dies zeige sich vor allem in "gegenseitiger Solidarität - in einem offenen Herzen für unterschiedliche Menschen, in gegenseitigem Respekt und Einfühlungsvermögen"

Seit diesem Jahr ist die Wissenschaftlerin an der Karls-Universität Prag Superintendentin der Evangelisch-methodistischen Kirche. Sie folgte in dieser Funktion ihrem Mann. Bischof Patrick Streiff schrieb zur Ernennung: "Ivana Procházková werde dieses Leitungsamt mit ihrer eigenen Persönlichkeit und ihren spezifischen Gaben ausfüllen, die sich in verschiedener Hinsicht von jenen ihres Ehemanns und Vorgängers unterscheiden würden." 

Nun wurde Ivana Procházková als erste Frau in die Leitung des Ökumenische Rats der Kirchen in der Tschechischen Republik gewählt. Sie übt dort neu das Amt der ersten Vizepräsidentin aus, nebst dem Vorsitzenden Tomáš Tyrlík, Bischof der Schlesischen Evangelischen Kirche, und nebst dem zweiten Vizepräsidenten Bischof Marián Čop von der Evangelischen Kirche. Ebenfalls neu gewählt wurde zum Stellvertreter des Präsidenten der neue Synodalälteste der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, Pavel Pokorný.

Dieses Jahr predigte Ivana Procházková auf Englisch in der englischsprachigen Evangelisch-methodistischen Kirche in Prag. Ihre Verkündigung über Johannes 1,29-39 kann hier angehört werden.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 27. November 2021

Kirche für drei Religionen

Ein Zitat

Bischof Ilia Osephashvili von der Evangelisch-Baptistischen Kirche in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"Wir wussten, wie man Beziehungen zu Muslimen aufbaut, durch solche Brückenarbeit Frieden schafft und wie man die Versöhnung zwischen Christen und Muslimen fördert." Bischof Malkhaz Songulashvili von der Evangelisch-Baptistischen Kirche Georgien bei einer Rede 2018 im House of One in Berlin.

Ein Bibelvers - Hebräer 12,14

"Bemüht euch um Frieden mit allen Menschen und auch um Heiligkeit."

Ein Anregung

Beim Besuch einer Delegation der Evangelisch-Baptistischen Kirche von Georgien in St. Gallen erzählte der Bischof von Kachetien (Ostgeorgien) Ilia Osephashvili von einem Besuch im Irak.

Eingeladen von den schiitischen Muslimen nahmen die Bischöfe Malkhaz Songulashvili und Ilia Osephashvili am wichtigsten Fest Aschura in Kerbela teil. Es habe sich schnell herumgesprochen, dass zwei hohe christliche Vertreter in der Moschee anwesend seien (vom Äusseren sehen die Bischöfe orthodoxen Geistlichen ähnlich), mitten unter Tausenden von Muslimen. Und dann sei eine grosse Zahl von Männer auf sie zugekommen mit unbestimmter Absicht. Es stellte sich heraus, dass sie nichts Böses im Sinn hatten, sondern sich von den beiden Bischöfen segnen lassen wollten. Später dann seien auch muslimische Frauen erschienen, und auch sie liessen sich segnen. Darüber hinaus boten ihnen die Imame der Moschee an, dass sie dort, in diesem islamischen Bethaus, auch ihre christlichen Gebete verrichten dürfen.

Diese Erfahrung habe die beiden Bischöfe dazu bewegt, über die Funktion ihres christlichen Gotteshauses in Tiflis nachzudenken. Wenn sie als Christen in der Moschee der Schiiten beten und Gottesdienst feiern durften, warum soll das nicht auch für die Muslime und die Juden im christlichen Gotteshaus in der Hauptstadt Georgiens gelten. Und so sollen nun (wohl auch in Anlehnung an das House of One in Berlin) zwei Anbauten an die Hauptkirche der Evangelisch-Baptistischen Kirche verwirklicht werden. Ein Anbau als Gebetshaus für die Muslime, und ein weiterer Anbau als Gebetsraum für die Juden.

Drei abrahamitische Religionen unter einem Dach - ein weiteres Zeichen, wie ernst die Evangelisch-Baptistische Kirche in Georgien der christlichen Friedensarbeit und dem religiösen Frieden verpflichtet ist.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 26. November 2021

Die Bischöfin in der Kathedrale St. Gallen

Ein Zitat

Bischöfin Rusudan Gotsiridze von der Evangelisch-baptistischen Kirche Georgien im Chorgestühl der Kathedrale St. Gallen.
Foto © Jörg Niederer
"Pfarrerin zu sein ist etwas völlig anderes... Du trägst eine viel, viel wichtigere Last." Bischöfin Rusudan Gotsiridze von der Evangelisch-baptistischen Kirche Georgien

Ein Bibelvers - Römer 16,7

"Grüßt Andronikus und Junia, meine Landsleute, die mit mir im Gefängnis waren. Sie nehmen unter den Aposteln eine herausragende Stellung ein. Auch haben sie schon vor mir zu Christus gehört."

Ein Anregung

Judith Thoma, welche die Führung durch die Kathedrale St. Gallen leitete, drückte gleich zu Beginn ihre grosse Freude aus, dass sie erstmals eine Bischöfin in die Geheimnisse des Doms einführen dürfe. 

Angesprochen war die bekannten Friedensaktivistin und Bischöfin der Evangelisch-baptistischen Kirche für Zentralgeorgien, Rusudan Gotsiridze. Als erste Frau in diesem Amt in einem mehrheitlich orthodoxen, männlich geprägten Land, musste sie einigen Widerstand überwinden um sich Respekt zu verschaffen. 

Gotsiridze war Teilnehmerin einer Gästegruppe aus Georgien. Am 24. November besuchte sie die Wiboradastadt. 

Seit 2009 ist die Friedensforscherin Bischöfin der kleinen Kirche mit grosser Ausstrahlung. Seit vielen Jahren setzt sie sich für Frauenrechte ein, aber auch für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog. Besonders auch islamische Vertreter sind dankbar für ihre Vermittlungsarbeit zwischen der Orthodoxen Kirche und den Muslimen.

Rusudan Gotsiridze erhielt 2014 im Beisein der damaligen US-amerikanischen First Lady Michele Obama den International Women of Courage Award. Zwei Jahre später zeichnete der georgische Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili die Kirchenfrau mit dem Ehrenorden des Landes für ihren Einsatz im interreligiösen Dialog aus. 

Heute ist eine weitere Herausforderung der innerkirchliche Konflikt im Bereich der Anerkennung von Menschen, die zur LGBTQI-Community gehören. Auch da setzt sich die Bischöfin für einen Weg der Versöhnung ein.

Wer Englisch beherrscht, kann hier ein Interview mit der bemerkenswerten Frau aus Georgien anhören.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 25. November 2021

Berührender georgischer Gesang in der Galluskrypta St. Gallen

Ein Zitat

V.l.n.r.: Bischof Ilia Osephashvili, Maka, Natia und Madona Mazmishvili, Nano Saralishvili und Bischöfin Rusudan Gotsiridze von der Evangelisch-baptistischen Kirche Georgien im Dom St.Gallen
Foto © Jörg Niederer
"Dialog und Mission: Im interreligiösen Dialog teilen die Dialogpartner den kostbaren Schatz ihrer religiösen Überzeugung. Für Christen ist dies das befreiende Evangelium von Jesus Christus." Aus den Grundsätzen der Evangelisch-reformierten Kirche des Katons St. Gallen zum Interreligiösen Dialog

Ein Bibelvers - Johannes 4,9

"Da sagte die Samariterin zu ihm: 'Du bist ein Jude, und ich bin eine Samariterin. Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten?' Denn die Juden vermeiden jeden Umgang mit Samaritern."

Ein Anregung

Gestern besuchten Vertreterinnen und Vertreter der Evangelisch-baptistischen Kirche aus Georgien auch die Evangelisch-methodistischen Kirche. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen beider Appenzell und St. Gallen (ACK).

Zum Bischof von Kachetien (Ostgeorgien) Ilia Osephashvili und der bekannten Friedensaktivistin und Bischöfin für Zentralgeorgien Rusudan Gotsiridze werde ich in späteren Beiträgen noch zu sprechen kommen. 

Dem Besuch und Gespräch in der Evangelisch-methodistischen Kirche ging eine Führung durch den Dom voraus. Dabei wurde auch die Krypta von Gallus besucht, wo die drei in Georgien bekannten Sängerinnen Maka, Natia und Madona Mazmishvili ihre Stimmen erklingen liessen, und die Domführerin und weitere Anwesende aus der Ökumene zu Tränen rührten.

Zum georgischen Baptistenbund gehören 38 Gemeinden mit knapp 1.000 Mitgliedern. Vor mehr als 150 Jahren entstand diese Kirche aus mehrheitlich russischstämmigen Molokanerinnen und Molokaner (Milchtrinker), welche ihren Namen davon haben, dass sie früher jeglichen Alkohol ablehnten. Als Gründungsdatum gilt die Taufe von Nikita Woronin am 20. August 1867 Kura. Ein interessanter Bericht zur Evangelisch-baptistischen Kirche in Georgien aus dem Jahr 2003 findet man hier.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Mittwoch, 24. November 2021

Der serbisch-orthodoxe Bischof und die Apostel

Ein Zitat

Teilnehmende an dem Treffen der ACK mit den Kirchenleitungen in St. Gallen. 5. Person von Links: Bischof Andrej Cilerdzic
Foto © Jörg Niederer
"Die Eckpfeiler unserer Zusammenarbeit findet sich beim 'geliebten Jünger Jesu', Apostel Johannes, der im 17. Kapitel seines Evangeliums den Auftrag an uns nennt 'auf dass sie alle eins seinen' (Joh 17,21)." Der Serbisch-orthodoxe Theologe Milan Kostrešević in seiner Festrede anlässlich von 50 Jahre AGCK Schweiz

Ein Bibelvers - Apostelgeschichte 15,7

"Da stand Petrus auf und sagte zu ihnen: 'Brüder, ihr wisst doch, dass Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen hat: Durch meine Verkündigung sollten die Menschen aus den anderen Völkern die Gute Nachricht hören und zum Glauben kommen.'"

Ein Anregung

Gestern trafen sich die Delegierten der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen beider Appenzell und St. Gallen (ACK) mit den Kirchenleitungen der Mitgliedskirchen. Dabei waren Vertreterinnen und Vertreter der Evangelisch-reformierten, der Römisch-katholischen, der Christkatholischen, der Serbisch-orthodoxen und der Griechisch-orthodoxen Kirchen, der Heilsarmee, der Evangelisch-methodistischen Kirche und der Evangelischen Allianz. Unter anderem wurden neue Statuten für die ACK angenommen.

Da vor einer Woche der Festanlass zum 50-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen der Schweiz (AGCK) in Basel stattfand, befand sich seine Exzellenz Bischof Andrej Cilerdzic von der Serbisch-orthodoxen Kirche noch in der Schweiz, und liess es sich nicht nehmen, auch in St. Gallen an der Sitzung mit dabei zu sein. Nebenbei erzählte er von einer besonderen Begegnung am Jubiläumstreffen der AGCK Schweiz.

In Deutschland und der Schweiz war man in den vergangenen Jahren im intensiven Gespräch mit der Neuapostolischen Kirche, die sich gegenüber anderen Kirchen geöffnet und aktiv die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen gesucht hat. In Österreich, wo sich der Amtssitz von Bischof Andrej befindet, ging das nicht so schnell. Doch seit diesem Jahr gehört auch dort die Neuapostolischen Kirche zum Ökumenischen Rat der Kirchen. Bischof Andrej kennt somit die Neuapostolischen Kirche, und auch, dass die Leitenden dieser Kirche "Apostel" genannt werden.

In Basel kam es nun zu einer Begegnung zwischen dem serbisch-orthodoxen Bischof und Vertretern der Neuapostolischen Kirche. Der Bischof war dann aber doch auch etwas amüsiert, als ihm ein Herr vorgestellt wurde mit den Worten: "Darf ich sie bekannt machen mit "Apostel Petrus"?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Dienstag, 23. November 2021

Bäderstadt Baden und chinesische Löwen

Ein Zitat

Schildhalterlöwen am Haus der Stadkanzlei Baden Tags: #emkstgallen #Methodisten
Foto © Jörg Niederer
"Seit jeher wurde mit den Thermalquellen der Glaube und die Hoffnung auf Transformation verbunden." Carol Nater Cartier, Leiterin des Historischen Museums in Baden

Ein Bibelvers - Stücke zu Daniel 1,15

"Und als sie [zwei lüsterne Richter] auf einen günstigen Tag lauerten, kam Susanna wie an den Tagen davor nur mit zwei Mägden in den Garten und wollte baden; denn es war sehr heiß."

Ein Anregung

Ich kann nicht anders. Mich erinnern die beiden Schildhalterlöwen auf dem Haus der Stadtkanzlei Baden an chinesische Drachen. Die Wappenpyramide wurde 1969 nach dem Vorbild des stark beschädigten Originals neu erstellt. Ob dabei Chinesen unter den Steinmetzen waren, weiss ich nicht. Jedenfalls wirken die beiden Löwen alles andere als in sich ruhend und erholt. 

Der Slogan von Baden ist übrigens "Baden ist.". Das stimmt. Baden ist. Und so schräg die chinesischen Löwen in die Gegend schauen, so schräg ist auch die Diskussion um diesen Slogan. So solle man besser "Baden wird." schreiben, meinte einer. Das sei dynamischer. "Baden ist." ist jedenfalls seit 2007 Slogen. 

Davor war Baden auch schon. Baden ist stolz auf seine 2000-jährige Bäderkultur. Da heisst es dann nicht "Baden ist.", sondern "bäderbaden.ch"

Gerade wurde das neue Thermalbad von Mario Botta mit seinem Infinity-Pool eröffnet. Nun heisst es erneut anders: Das Badener Tagblatt titelte: "Das Thermalbad in Baden heisst nun 'Fortyseven' – 'Der neue Name wird viele Menschen nach Baden locken'". Fortyseven, Siebenundvierzig - so heiss ist das Wasser. Ein gewisser Nektarios Thanasis von der fachwerk Kommunikation AG meint dazu: "Fortyseven ist zweifellos ein Lifestyle-Brand". Lifestyle ist Wellness. Geschäftsführerin Nina Suma: "Wir setzen ausschliesslich auf Wellness, auf mentale Erholung, im Fortyseven soll man zur Ruhe kommen. Bei uns kommt weniger der Spassfaktor zum Tragen als in anderen Thermalbädern."

All das Gesagte könnte auch für die Kirche gelten. Es geht da auch um Lebensstil, um Wohlbefinden, um geistliche Erholung, um Ruhe, aber nicht um Spassfaktor. Es geht um Glauben, Hoffnung und Transformation. "Kirche ist." genau so. Da könnten sich auch die chinesischen Löwen von Baden entspannen.

 Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 22. November 2021

Drunter und drüber

Ein Zitat

Hundwiler Höhe mit Nebelmeer
Foto © Jörg Niederer
"Wir wollen aufsteh'n, aufeinander zugeh'n, voneinander lernen, miteinander umzugeh'n." Clemens Bittlinger

Ein Bibelvers - Ruth 4,13+14

"Boas nahm Rut zur Frau und schlief mit ihr. Der Herr ließ sie schwanger werden, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Da sagten die Frauen zu Noomi: 'Gepriesen sei der Herr!'"

Ein Anregung

In diesen Tagen schneidet eine Trennlinie die Gesellschaft in zwei Lebensräume. Da sind die Menschen über der Nebelgrenze, im blendenden Licht der tieferstehenden Sonne. Und da sind die Menschen unter der Nebelgrenze, in ihrer Weitsicht begrenzt und bibbernd vor Kälte. Letztere wissen natürlich, dass es eine Welt jenseits der trüben Sichtweise gibt, wissen von den Plätzen an der Sonne. Und die Menschen über der Sonne wissen, dass es sich auch unter der Wolkendecke mitunter gut leben lässt.

Hinzu kommt, dass diese Grenze durchlässig ist, ja dass es den schmalen Bereich gibt, an dem sich die beiden Welten mischen. In diesen Übergangszonen entstehen zauberhaft pastellfarbige und geheimnisvollen Begegnungsräume. Vielleicht ist das ein Bild für unsere Gesellschaft. Vielleicht ist das eine Aufforderung, sich verstärkt den Übergängen auszusetzen, wo nicht Grell und Dumpf sich konkurrenzieren, wo nicht Schwarz und Weiss sich widersprechen, sondern eine Transformierung beider Welten Raum findet. Ist nicht auch der Übergang von Tag und Nacht und von Nacht und Tag ein weiteres Anzeichen, dass das Schönste in einer Mischung beider Welten liegen könnte?

Da gab es doch einmal diese Lied mit dem vielsagenden Refrain: "Dab dab da be du da, dap dap dap da be du da". Wie die Klänge der Schritte dahin, wo Menschen zusammenfinden.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 21. November 2021

Gott - ein Macher?

Ein Zitat

Auf dem Friedhof von Walde
Foto © Jörg Niederer
"Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben." Martin Luther King

Ein Bibelvers - Psalm 37,5

"Lass den Herrn deinen Weg bestimmen! Vertrau auf ihn! Er wird es schon machen."

Ein Anregung

König David, ein Macher also, soll den Psalm 37 geschrieben haben. Gerade er soll also gesagt haben: "Gott wird es schon machen." 

Ist Gott ein Macher? Andere Übersetzungen reden von Gott als dem, "der es fügen wird"

Gilt das auch, wenn wir an den Tod denken? Das ist ja am Ewigkeits- oder Totensonntag üblich und geboten. Und so erinnern sich die Christinnen und Christen heute Sonntag in vielen Kirchen an die im vergangenen Jahr verstorbenen Menschen. Und vielleicht fragen sie sich: Ist Gott auch der Macher, wenn der Tod alles Tun und Wirken beendet?

Über das Vertrauen in Gott den Macher denken wir heute im Gottesdienst der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen nach. Um 10.15 Uhr geht es an der Kapellenstrasse los, und per Youtube kann man dann ab ca. 10.30 Uhr mit dabei sein.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 20. November 2021

Traditionell denkende Methodistinnen und Methodisten treffen sich in Biel

Ein Zitat

Stefan Schnegg (links) im Gespräch mit Bischof Patrick Streiff
Foto © Sigmar Friedrich
"Denn aus der Sicht der Traditionellen entsteht der Eindruck: Die Kirche wird immer liberaler. Mit jedem Thema machen wir eine Tür mehr auf." Stefan Schnegg, Mitglied der Kirchenleitung und Vertreter vom "Forum Traditionell"

Ein Bibelvers - 1. Korinther 12,13

"Denn als wir getauft wurden, sind wir durch den einen Geist alle Teil eines einzigen Leibes geworden – egal ob wir Juden oder Griechen, Sklaven oder freie Menschen waren. Und wir sind alle von dem einen Heiligen Geist erfüllt worden."

Ein Anregung

Heute in einer Woche treffen sich in der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) Biel traditionell denkende Methodistinnen und Methodisten zum "Forum Traditionell". Hintergrund ist die mögliche Öffnung der weltweiten EMK gegenüber homosexuellen und lesbischen Menschen, und in der Folge die wahrscheinliche Spaltung der Kirche.

Traditionell denkende Personen oder Gemeindevertretungen, die auch dann bei der EMK bleiben und einen gemeinsamen Weg weitergehen möchten, treffen sich am 27. November 2021 von 10-16 Uhr in Biel. Ihre traditionelle Glaubensüberzeugung zur Ehe und anderen ethischen Fragen soll Raum haben in einer Kirche, die sich zu alle Menschen gesandt weiss.

Am "Forum Traditionell" wird Bischof Patrick Streiff und andere Vertreterinnen und Vertreter der Kirchenleitung anwesend sein. 

Dieser Tag der Vernetzung findet sowohl virtuell wie vor Ort statt. Die Teilnahme in Biel ist nur mit Zertifikat möglich. Anmelden kann man sich hier.

Auch interessant: Interview mit Stefan Schnegg vom Organisationsteam "Forum Traditionell".

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 19. November 2021

Fremd in der Fremde

Ein Zitat

Brunnen auf dem Platz der Auswanderung in Rothrist. Im Hintergrund das Zehntenhaus der Evangelisch-methodistischen Kirche.
Foto © Jörg Niederer
"Der Gemeinde Rothrist seien nur 'zwei Übel' offengestanden, wird erklärt, nämlich entweder ein 'erschreckender Anstieg der Steuern oder Finanzierung der Massenauswanderung.'" Quelle: e-periodica.ch

Ein Bibelvers - 1. Mose 27,43+44

Rebecca zu Jakob: "Hör jetzt auf mich, mein Sohn! Mach dich bereit und flieh nach Haran zu meinem Bruder Laban. Bleib so lange bei ihm, bis die Wut deines Bruders nachlässt."

Ein Anregung

Selten bleiben Menschen da, wo sie aufgewachsen sind. Wegziehen bedeutet, sich an fremde Orte, fremde Menschen, fremde Gepflogenheiten anzupassen. Wer das freiwillig tut, tut sich dabei vielleicht etwas leichter als jene, die in die Fremde müssen.

Dieser Tage bin ich wieder einmal am Brunnen der Auswanderung in Rothrist vorbeigekommen. Am 27. Februar 1855 haben 305 Menschen das Dorf mehr oder weniger freiwillig Richtung Amerika verlassen. Von den wenigsten wissen wir heute, was aus ihnen geworden ist.

Ramin Nikzad ist Arzt. Er lebt in Wien. Er schreibt Kolumnen in der Zeitschrift bref, dem Magazin der Reformierten. Im aktuellen Heft ist sein Beitrag mit "Drei Lektionen" überschrieben. Die dritte gebe ich hier wieder: 

"Wir sind Kinder, solange wir von den Unsrigen geliebt werden wollen.
Wir sind Erwachsene, sobald wir die Unsrigen lieben können.
Aber wir sind erst Menschen, wenn wir Fremde lieben können.
Wer nur die Seinigen lieben kann, ist ein Tier, kein Mensch.
In meinem Verständnis ist es das, was Jesus von Nazareth zeitlebens propagiert hat."
Quelle: bref 10/2021 - 12. November, S.17 

Mein Fazit: Wenn wir alle Fremden lieben würden, dann fiele es uns auch leichter, unter Fremden zu Hause zu sein.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 18. November 2021

Die Frauenfelder Bahnhofsmaus

Ein Zitat

Hausmaus auf dem Perron 1 am Bahnhof Frauenfeld
Foto © Jörg Niederer
"Es ist kein Haus / Ohn eine Maus." Sprichwort

Ein Bibelvers - 1. Samuel 6,3+4

[Rat der Wahrsager an die Philister, welche die Lade der Israeliten erbeutet hatten und nun unter Krankheiten litten.] "Wenn ihr die Lade des Gottes Israels loswerden wollt, dürft ihr sie nicht ohne ein Geschenk zurückschicken. Ihr müsst Gott etwas zur Wiedergutmachung geben. Dann werdet ihr gesund und werdet begreifen, warum er euch so sehr bedrückt. Tut ihr das nicht, wird Gott nicht damit aufhören, euch seine Macht spüren zu lassen. Sie [die Philisterfürsten] fragten nach: Was könnte das für ein Geschenk sein, das wir ihm zur Wiedergutmachung geben? Da erhielten sie die Auskunft: Fünf goldene Geschwüre und fünf goldene Mäuse, das entspricht der Zahl der Philisterfürsten. Denn Geschwüre und Mäuse sind ja die Plagen, unter denen ihr alle leidet wie auch eure Fürsten."

Ein Anregung

Ich war viel zu früh am Bahnhof. Das war nicht gut. Wer wartet schon gerne in eisiger Bise. Während ich überlegte, was ich nun tun könnte, stellte ich kurz das Gepäck auf den fleckig schmutzigen Boden. Da sah ich sie. Die Hausmaus huschte an mir vorüber und verschwand in der schmalen Ritze bei den Ladenvorbauten. Kein schöner Ort zum Leben, dachte ich.

Immer wieder tauchte das Tierchen auf, rannte zu einem Brotkrümel oder etwas anderem Essbaren, und zog sich dann ebenso schnell wieder in seine Ritze zurück. Erst jetzt entdeckte ich das Erbrochene an der Hauswand, die lieblos funktionalen Baustoffe, die verblassenden Markierungen auf dem Asphalt. Der Maus war es egal. Kein anderer Mensch störte sie bei ihrer Arbeit. Es war die Zeit zwischen den Zügen, da ist der Bahnhof wie für die Mäuse erbaut. Es war Mäusezeit.

Als weitere Passanten auftauchten, schlüpfte das Tierchen noch einmal aus seinem Spalt, sprintete diagonal hinüber zu einer Betonsäule und verschwand dort in der abgedeckten Regenwasserrinne, die sich entlang des ganzen langen Bahnhofs hinzog. Das muss die Mäuseschnellstrasse sein, dachte ich, der Highway oder besser die Metro zur weiten Welt der Nager. 

Da war ich also einmal viel zu früh am Bahnhof. Doch dank der Maus war sogar dies ein kleines Geschenk des Himmels (oder müsste ich sagen: der Unterwelt?).

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Mittwoch, 17. November 2021

Geheimnisvolles im St. Galler Klosterviertel

Ein Zitat

St. Galler Klosterplatz an einem sonnigen Herbsttag
Foto © Jörg Niederer
"Die Welt führt genauso wenig zur Hölle wie das Kloster zum Paradies." Sprichwort

Ein Bibelvers - Matthäus 26,14+15

"Danach ging einer der Zwölf – es war Judas Iskariot – zu den führenden Priestern. Er fragte: 'Was gebt ihr mir dafür, dass ich euch Jesus ausliefere?' Sie zahlten ihm dreißig Silberstücke."

Ein Anregung

Nein, so sah der Klosterplatz im Jahr 810 noch nicht aus, wie auf dem Foto. Das Jahr 810, das war ungefähr in der Zeit, in der der berühmte St. Galler Klosterplan entstanden ist. 

Im Klosterkrimi für Kinder von Pamela Dürr wird dieses bedeutende Dokument zu einer Art Schatzkarte. "Bocksfuess und Rabeflügel" heisst das Hörspiel, das im Oktober auf SRF Zambo ausgestrahlt wurde. 

Regi, der Sohn des Gerbers, will eine Ziege kaufen und so retten. Dabei kommen er und ein weiteres Gerberkind, Maria, einem Silberschatz auf die Spur.

Das Hörspiel wurde aufwendig produziert. Bekannte Persönlichkeiten spielen mit: Walter Andreas Müller etwa, Renato Kaiser und Hanspeter Müller-Drossaart, auch die Steinacherin Katharina Schmidt.

Wer also tief ins Mittelalter eintauchen will kann das tun, auch wenn er oder sie schon älter als 8 bis 12 Jahre ist.

Das Hörspiel kann online angehört, oder auch heruntergeladen werden.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Dienstag, 16. November 2021

Vom Käfer über die Liebe zu kreativster Musikalität

Ein Zitat

Ein Gewöhnlicher Schaufelläufer transportiert seine Beute ab
Foto © Jörg Niederer
"Was Gott an und für sich ist, wissen wir so wenig als ein Käfer weiß, was ein Mensch ist." Huldrych Zwingli (1484-1531)

Ein Bibelvers - 1. Korinther 13,2b

"Ich besitze den stärksten Glauben – sodass ich Berge versetzen kann. Wenn ich keine Liebe habe, bin ich nichts."

Ein Anregung

Heute habe ich das Foto eines Käfers wiederentdeckt. Der Gewöhnlicher Schaufelläufer, ein Vertreter der flugunfähigen Laufkäfer, transportiert seine Beute, eine Gehäuseschnecke ab. Die Schnecke ist zu bedauern, hat sie doch keine Chance gegen den schnellen Läufer.

Nehmen wir das Bild zum Anlass einer kleinen Assoziationskette.

Ich stelle mir vor, wie der Käfer zwischen Pilzen des Waldes auf der Jagd nach Schnecken ist und da kommen mir die Beatles in den Sinn. (Mit nur einem Buchstaben Differenz wären wir im Englischen mit dem Wort "Beetle" wieder beim Käfer.) Bis heute haben die Pilzköpfe für viele Kultstatus. 

Es gibt ein Beatles Medley von der Coverband "Walk off the Earth", in dem in knapp fünf Minuten 20 der besten Beatles-Songs verarbeitet sind. Die Band "Walk off the Earth" ist musikalisch äusserst kreativ, was besonders in einem sehens- und hörenswerten Musikvideo ersichtlich wird, in dem sie das Stück "Hey Ya!" von Hip-Hop-Duo Outkast zum Besten geben.

So etwas macht süchtig, und so lande ich bei einer weiteren Interpretation der Band, dem Hit "What's Love Got to Do with It" von Tina Turner. Und da freue ich mich einmal mehr an der geniale Aussage im Refrain des Songs: "What's love but a second-hand emotion?", auf Deutsch: "Was ist Liebe anderes als ein Gefühl aus zweiter Hand?" Recht hat Tina Turner: Die Liebe braucht eine zweite Hand, die Hand einer Andern, eines Andern. Und Liebe will immer wieder handfest erfahrbar werden.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde


Montag, 15. November 2021

Wie sieht spirituelles Erwachen aus?

Ein Zitat

In der Natur dem Licht entgegen (Husemersee)
Foto © Jörg Niederer
"Du hast keine Lust, länger irgendwelche Masken zu tragen und beginnst, dich so zu zeigen, wie du wirklich bist." Eines der 10 Anzeichen spirituellen Erwachens nach der Webseite Seelenschimmer

Ein Bibelvers - Matthäus 7,12

Jesus: "Behandelt andere Menschen genau so, wie ihr selbst behandelt werden wollt. Denn so steht es im Gesetz und bei den Propheten."

Ein Anregung

Sucht man im Internet nach "spirituellem Erwachen", trifft man bald auf eine Vielzahl an Seiten, die jeweils 10 Merkmale dazu aufzählen. Dabei müssten es gar nicht 10 Merkmale sein. Andere Seiten finden 5 oder gar 23 Anzeichen der Spiritualität im Leben der Menschen. 

Ich halte mich hier an eine Aufzählung, die ich von der Bethesda Weggemeinschaft per WhatsApp Gruppe "Gruss in den Tag" erhalten habe. 

"10 Anzeichen eines spirituellen Erwachens 

1. Häufiges Lachen.
2. Das Gefühl mit andern Menschen und der Natur verbunden zu sein.
3. Eine Tendenz, spontan zu handeln, statt aus der Angst, dass Erfahrungen aus der Vergangenheit sich wiederholen.
4. Eine Fähigkeit, den Moment zu geniessen.
5. Ein Verlust der Fähigkeit, sich Sorgen zu machen.
6. Ein Verlust am Interesse an Konflikten. 
7. Ein Verlust am Interesse, die Handlungen von anderen zu beurteilen.
8. Ein Verlust am Interesse, andere zu richten.
9. Ein Verlust am Interesse, sich selbst zu richten.
10. Eine Zunahme der Fähigkeit zu lieben, ohne zu erwarten, dass etwas zurückkommt."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 14. November 2021

Kann man das Glück zwingen?

Ein Zitat

Anschrift in einem Restaurant während der Pandemie
Foto © Jörg Niederer
"Das wahre Glück ist: Gutes zu tun." Sokrates (479 - 399 v. Chr.)

Ein Bibelvers - Kohelet 2,24

"Es gibt darum kein größeres Glück für den Menschen, als dass er isst, trinkt und sich’s gut gehen lässt – als Ausgleich für seine Arbeit. Auch habe ich eingesehen: Das kommt allein von Gott."

Ein Anregung

Züri West singen in einem Lied: "Ergendeinisch fingt ds Glück eim" (Irgendeinmal findet dich das Glück). Kannst du beeinflussen, dass das Glück dich findet? Lässt sich das Glück zwingen? Kann ich etwas tun, dass ich Glück habe? 

Mathematisch hochbegabte Menschen schaffen es, beim Kartenspiel erfolgreich zu sein. Doch ist das schon Glück. Ist Glück nicht eher eine zufällige, unberechenbare Sache? Also etwas, das dir einfach zufällt, unerwartet und doch sehr erwünscht. 

Für John Wesley gehören Heiligkeit und Glück eng zusammen. Doch was genau ist damit gemeint? Wir versuchen, in der Predigt heute um 10.30 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen dem Glück auf die Spur zu kommen. Per YouTube wird die Predigt live übertragen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 13. November 2021

Audiounterstützer Denkmalsrundgang in St. Gallen

Ein Zitat

Der Globusbrunnen mit den zwei Marktfrauen
Foto © Jörg Niederer
"Ich sah den Engel im Marmor und meißelte, bis ich ihn frei ließ." Michelangelo Buonarroti (1475-1564)

Ein Bibelvers - Hebräer 13,2

"Vergesst die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen."

Ein Anregung

Wie wäre es mit einem kommentierten Stadtrundgang zu 25 ausgewählten Denkmälern in der Stadt St. Gallen. Nebst Erinnerungen an verdiente Persönlichkeiten oder Jubiläen stehen viele der Statuen und Plastiken einfach so zur Freude da. Auch fromme Männer sind dabei, Gallus gleich mehrfach, Otmar auch, und noch weitere. Die Frauen sind etwas untervertreten, aber Wiborada wurde nicht vergessen. Eine Muse, ein Mädchen und ein Gaukler mit weiblichem Gesicht kommen auch vor. Die meisten davon werden bekleidet dargestellt.

Auch einen Methusalem gibt es unter den Denkmälern: das Gallusbrünneli. Es soll da sein, wo schon im 7. Jahrhundert ein Brunnen gestanden haben soll. Und wenn man schon bei diesem unscheinbaren Wasserspender ist, kann man auch gleich einmal die Treppe der Kapellengasse hochsteigen und schauen, ob die Tür zur Evangelisch-methodistischen Kirche offen ist. Eine offenes Portal verheisst einen feinen Kaffee oder Tee in pastoraler Gesellschaft.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 12. November 2021

Ins Gras beissen - Gedanken beim Abendmahl

Ein Zitat

Das Abendmahl steht bereit
Foto © Jörg Niederer
"Auch die besessensten Vegetarier beissen nicht gern ins Gras." Joachim Ringelnatz 1883-1934

Ein Bibelvers - Psalm 72,9

"Die Bewohner der Wüste sollen vor ihm [dem König Israels] niederknien und seine Feinde den Staub vom Boden essen."

Ein Anregung

Während wir auf das Abendmahl warten, erwähnt mein Kollege, dass die Aussage: "ins Gras beissen" mit dem Abendmahl im Zusammenhang stehe. So habe man im Mittelalter Sterbenden, für die keine Hostie verfügbar war, notfallmässig Gras oder Erde in den Mund gesteckt. Dieser Vorgang wird "Notkommunion" genannt. 

An vielen Orten findet man den Hinweis, dass "ins Gras beissen" schon in der Bibel vorkomme. Exakt so ist die Redensart aber an keiner Stelle zu finden. Am ehesten noch ist der Psalm 72,9 (siehe oben!) zu nennen. Sicher hat die Redensart mit dem Sterben zu tun. Und auch beim Abendmahl erinnern wir uns ans Leiden und Sterben, nämlich ans Leiden und Sterben von Jesus Christus.

Kühe dagegen leben auf, wenn sie voller Genuss ins Gras beissen. So gesehen kann das Abendmahl auch uns Menschen Nahrung für die Seele und das Gemüt werden. Selbst bei einer Notkommunion.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 11. November 2021

GLAUBe-Rad und Netzkloster

Ein Zitat

Dave Jäggi führt in die Meditation mit dem GLAUBe-Rad ein.
Foto © Jörg Niederer
"Gott ist über, jenseits, für dich, unnahbar nah und alles in allem. Entdecke Weite und Freiheit in Glaube und Gottesbild." Webseite von Netzkloster

Ein Bibelvers - Psalm 3,6

"Ich legte mich nieder und schlief. Als ich erwachte, wusste ich: Der Herr hält seine Hand über mich."

Ein Anregung

Die Teilnehmenden an der Pfarrweiterbildung der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) wurden an den Morgen jeweils in einer Zeit der Meditation geleitet.

Dave Jäggi vom Netzkloster ging dabei dem GLAUBe-Rad entlang. Im Zentrum stehe dabei die "Meditationsform des Herzensgebets mit ihrer Jahrhunderte alten Tradition. Ziel ist die Gegenwärtigkeit des Menschen in der Präsenz Gottes. Dabei setzt man sich still und aufrecht hin, richtet die Achtsamkeit auf den Atem und betet innerlich ein 'Atemwort'". Das wurde dann auch in einer halben Stunde anhand des "GLAUBe-Rads" praktiziert. Ausgehend von der Nabe eines Wagenrads wandert man in Gedanken entlang der Speichen immer wieder nach aussen und zurück und konzentriert sich dabei nacheinander auf die Gedanken (G), den Leib (L), die Affekte (A), die Umgebung (U), die Beziehungen (B) und das Engagement (e). 

Wer probeweise angeleitet werden möchte in dieser Form des Betens kann sich auf der Webseite des Netzklosters zu einer Inspectio, einem Schnupperabend, anmelden. Der nächste findet am 20. Januar 2021 von 20.00-21.30 Uhr statt. 

Das wäre auch eine der Möglichkeiten, den Netz-Abt zu treffen. Dave Jäggi schreibt dazu: "Die Bezeichnung 'Netz-Abt' ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Der Abt ist Vorsteher eines Klosters. Er hält die Fäden zusammen und begleitet Menschen... Beruflich bin ich Pfarrer EMK in einer Fresh-X und Theologe in der Erwachsenenbildung. Ich habe Erfahrungen mit Exerzitien, Kontemplation, MBSR, Zen und meditativem Bogenschiessen." 

In einem kurzen Radiobeitrag von Radio Live Channel erfährt man, worum es beim Netzkloster geht. Und auch als Blogger kann man Dave Jäggi kennenlernen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Mittwoch, 10. November 2021

Klangbilder und alttestamentliche Texte

Ein Zitat

David Plüss spielt auf dem Akkordeon
Foto © Jörg Niederer
"Die Feindesliebe ist mehr als das Recht, aber darf nie weniger als das Recht sein." Aus einem Referat von Dr. Jörg Barthel

Ein Bibelvers - 3. Mose 19,33+34

"Wenn ihr in eurem Land seid und ein Fremder bei euch lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Wie einen Einheimischen sollt ihr den Fremden ansehen, der bei euch lebt. Du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn im Land Ägypten seid auch ihr Fremde gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott."

Ein Anregung

Vom Montag bis Donnerstag treffen sich angestellte Mitarbeitende der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz, mehrheitlich Pfarrpersonen, zur Weiterbildung in Interlaken. 

Der Anlass begann mit Musik von David Plüss und Texten unterschiedlicher Herkunft, gelesen von Pfarrer Gunnar Wichers. Die Klangbilder von David Plüss erfreuten in ihrer grossen Vielfalt, einmal auch mit Akkordeonmelodien, ein anderes Mal im Duett mit dem Vogelgezwitscher, aufgenommen am frühen Morgen während des Lockdowns. Der passende Text zum Konzert der Vögel hat seinen Ursprung in Indien: "Ein spiritueller Lehrmeister hat mehrere Schüler. Jeden Morgen erzählt er ihnen vom Wesen der Güte, der Schönheit und der Liebe. Eines Morgens, als er gerade zu sprechen anfangen will, setzt sich ein Vogel auf den Fenstersims und beginnt zu singen. Der Vogel sing eine Weile, dann verschwindet er. Der Meister steht auf und sagt zu den Schülern: 'Der Vortrag für heute morgen ist beendet.?"

Die eigentliche Weiterbildung befasst sich mit dem Alten Testament in der neueren Forschung. Dr. Jörg Barthel, Professor für Altes Testament und Biblische Theologie an der Theologischen Hochschule Reutlingen regte zu einem Nachdenken über allerlei Fragen und Gedanken an. Warum hat die Gottebenbildlichkeit nichts mit dem aufrechten Gang zu tun, aber umso mehr mit der Stellvertretung Gottes auf Erden durch ausnahmslos jeden Menschen? Warum hat der Tod in der Bibel schon vor der sogenannten Sündenfall-Geschichte (Genesis 3) existierte? Wie kann die Bibel Grundlage christlicher Ethik sein? 

Laut Barthel habe die Bibel eine einfache Botschaft. Doch als Text (von Textus = Gewebe) gebe es darin eine Fülle von Bezügen und komplizierte oder verborgene Überscheidungen, die erst bei intensiver Beschäftigung mit ihr auffallen. So korrespondiere etwa in der jüdischer Auslegung das Zeltheiligtum (die Stiftshütte) mit dem 7-Tage-Schöpfungsbericht aus Genesis 1, und werde daher auch als als "Schlussstein der Schöpfung" bezeichnet.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Dienstag, 9. November 2021

Der Raum gegenseitiger Freiheit

Ein Zitat

Bischof Patrick Streiff von der Evangelisch-methodistischen Kirche an der Exekutive der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa
Foto © Jörg Niederer
"Bei jenen Mitgliedern, die sich am Runden Tisch beteiligen, ist eine grosse Gesprächsbereitschaft spürbar." Bischof Patrick Streiff im Interview mit reformiert.

Ein Bibelvers - Römer 14,6

Paulus: "Wer einen bestimmten Tag besonders beachtet, tut dies, um den Herrn zu ehren. Wer alles isst, tut dies ebenso, um den Herrn zu ehren. Und er dankt Gott bei seinem Mahl. Wer nicht alles isst, tut das, um den Herrn zu ehren. Und auch er dankt Gott bei seinem Mahl."

Ein Anregung

Der Evangelisch-methodistische Bischof Patrick Streiff hat gegenüber dem Portal reformiert. die aktuelle Situation in den Fragen der Homosexualität in seinem Bischofsgebiet, der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa, erläutert. 

Wieweit es eine Öffnung gegenüber den Homosexuellen in der Kirche braucht, das wird in den Ländern von Mittel- und Südeuropa sehr unterschiedlich gesehen. Eine zentrale Voraussetzung bei den Fragen der menschlichen Sexualität ist es denn auch für Patrick Streiff, dass es in verschiedenen Regionen und Ländern auch verschiedene Regeln geben können müsse: "Wenn wir alles einheitlich regeln wollen, werden wir keinen gemeinsamen Weg finden. Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten, unterschiedliche Regelungen bezogen auf den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext zu finden. Entscheidend wird sein, ob man sich diese Freiheit gegenseitig gewährt und dennoch gemeinsam im Glauben verbunden bleiben kann." Letzteres wird aber nicht in allen Regionen des Bischofsgebiets der Fall sein. Auf die Frage, wie das Bischofsgebiet in zwei Jahren aussehen werde, antwortete der Bischof: "Unsere Zentralkonferenz wird sich nicht für einen konservativen Kurs entscheiden. Am Ende wird es wohl so sein, dass einige Länder sich deshalb von uns trennen. Ich hoffe aber fest, dass andere bleiben. Das setzt natürlich viel gegenseitigen Respekt voraus."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 8. November 2021

Die Welt in drei Worten

Ein Zitat

Husemersee im Herbst
Foto © Jörg Niederer
"Wir haben die Welt in 3 m x 3 m große Quadrate aufgeteilt und jedem eine einmalige Kombination von drei Wörtern zugeteilt." Beschreibung von what3words

Ein Bibelvers - Matthäus 28,20

Jesus: "Bittet und es wird euch gegeben! Sucht und ihr werdet finden! Klopft an und es wird euch aufgemacht! Denn wer bittet, der bekommt. Und wer anklopft, dem wird aufgemacht."    

Ein Anregung

Die Welt in drei Worten, das ist das Prinzip von what3words. Die Idee dahinter: Über die ganze Erde ist ein Netz aus 3x3 Meter grossen Quadraten gelegt, wobei jedes Quadrat mit drei Worten definiert ist.  Die Vergabe der Worte geschah einmalig und mittels Zufallsprinzip. Damit lässt sich sehr präzise jede Stelle auf der Erde finden. Das geht natürlich auch mit Koordinaten, doch dort ist die Zahlenreihe kompliziert und lässt sich nur schwer merken. Bei drei Worten ist das anders.

Du wolltest schon immer wissen, wo John Wesley bestattet ist: Die entsprechende Adresse sieht so aus: ///stellte.flüsse.flüsse 

Diese drei Worte können nun auf der Webseite what3words eingegeben werden. Das funktioniert auch mit dem Link: https://w3w.co/stellte.flüsse.flüsse

Interessant ist, dass in andern Sprache andere Zufallsworte gebraucht werden. Die gleiche Adresse in Englisch lautet: ///alien.amuse.known 

Folglich führen in 45 Sprachen also je 45 verschiedene Wortfolgen ans gleiche Ziel. Wie wäre es mit Chinesisch: ///抛出.寻求.父亲. Übersetzt auf Deutsch heisst das wohl: werfen.gesucht.pfarrer.

Das System lädt zum Spielen ein: Eingabe auf Deutsch - die drei Worte per Deepl auf Englisch  übersetzten  lassen - diese wieder bei what3words eingeben - dann wieder in eine andere Sprache übersetzen - usw. Das ergibt dann eine kuriose Weltreise auf der Landkarte.

Hier noch einige interessante Plätze:

Paradies: ///wurf.chor.hochschulen
Notre Dame Paris: ///entlang.bratwurst.diesem 
Suisse: ///bahnhof.erschwingliche.meinen
Opferbrunnen: ///vorsitzender.gestalteter.abfrage 
Totes Gebirge: ///etwaiger.arktis.gebauten 
EMK St. Gallen: ///warme.eindeutig.fisch 
EMK Weinfelden: ///mittwoch.packen.auslegung 
Himmelspforte: ///pfeffer.trage.dackel 
Ewigkeit: ///nähe.ausgerüstete.daten 
Husemersee: ///gegen.toll.kompliziert (Foto)

Auch lustig: Ich nehme das erste Wort aus der Adresse der EMK Weinfelden und schauen, wo ich damit bei dreimaliger Wiederholung hinkomme. Also: ///mittwoch.mittwoch.mittwoch

Das wäre dann eine Stelle, an der ich mich vor Ort nicht zu lange aufhalten sollte.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde