Ein Zitat
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Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - 2. Mose 21,28
"Angenommen, ein Rind stößt einen Mann oder eine Frau, sodass er oder sie stirbt: Dann muss das Rind gesteinigt werden, und sein Fleisch darf nicht gegessen werden. Aber der Besitzer des Rindes bleibt straffrei."
Ein Anregung
Vor einigen Tagen nahm ich als Gast am Dankesessen der Reformierten Kirche Teufen teil. Es fand auf dem Höch Hirschberg statt, unweit von Gais und Appenzell gelegen.
Am Abend in unterhaltsamer Tischrunde kam jemand auf den "Himmelberg" zu sprechen, unweit von Appenzell gelegen auf dem Weg zum beliebten Wandergipfel Hundwiler Höhi. Da ich nicht genau wusste, wo dieser Himmelberg gelegen ist, schaute ich auf der Onlinekarte nach. Was mir dabei auffiel, erheiterte nicht nur mich. Direkt neben dem Himmelberg liegt ein Hügel, der als "Hundshenki" bezeichnet wird. Eine eigenartiges Nebeneinander. Wer will schon in Himmelshöhen einen erhängten Hund betrachten müssen? Gemäss ortsnamen.ch hat es damit folgende Bewandtnis: "In Tierprozessen, die v. a. im Spätmittelalter verbreitet waren, wurden Tiere, die einen Schaden angerichtet hatten (z. B. durch Bisse oder Weiden auf einem fremden Grundstück), ähnlich wie Menschen verurteilt und gerichtet."
Dass man sich mit Flurnamen an solche Ereignisse erinnern will, scheint eine Ostschweizer Eigenart zu sein. Denn nebst besagtem Hügel im Appenzellerland ist nur aus Flawil eine weiter "Hundshenki" bekannt.
Aber auch den Himmelberg findet man als Flurnamen in der Schweiz nur noch ein zweites Mal in im Thurgauischen Pfyn, unweit vom Säntisblick gelegen.
Es liegt halt alles nahe beieinander: Himmel und Hölle, Leben und Tod, Freude und Entsetzen, Lust und Leiden.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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