Freitag, 3. November 2023

Kinder

Ein Zitat

Platzsparend geparkte Kinderautos stehen für das Kleinkinderprogramm bereit.
Foto © Jörg Niederer
"Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen." Henry Matisse (1869-1954)

Ein Bibelvers - Römer 8,4

"Alle, die sich von diesem Geist [Gottes] führen lassen, sind Kinder Gottes."

Eine Anregung

Wollen Kinder knallige Farben? Wollen wir Kinder, die knallige Farben wollen? Wann wächst sich diese Lust nach Buntheit wieder aus? Einmal über der Schwelle der Adoleszenz scheint davon wenig übrigzubleiben. Ausser im Sport. Dort bleibt es knallig. Sport ist wohl die Fortsetzung des Kinderspiels. Retten wir da unsere Kindheit hinüber ins Erwachsenenalter? Wie sähe die Welt aus, in der Kinder die Farbgebung der Häuser, Schulen und Freizeitanlagen bestimmen würden? Würden sich darin Erwachsene noch wohl fühlen? Auch möglich: Dass die Spielzeugindustrie die Farben bestimmt. Rosa für Mädchen, Blau für Jungen.

Jedenfalls dürfen Kinder noch, was bei Erwachsenen verpönt ist oder infantil daherkommt. Kinder dürfen die Welt interpretieren, sie sich so gestalten, wie sie ihnen gefällt. In gewissen Grenzen haben Kinder Narrenfreiheit. Von kindlicher Unbeschwertheit würde ich nun aber auch nicht reden. Die Bedürfnisse sind früh schon da, Weinen gehört zur Zeit der Kindheit dazu.

Gott, wie war es, als ich noch ein Kind war? Damals war alles neu. Alles wollte ich so können, wie die Grossen. Ich fiel hin, und stand wieder auf. Tränen und Lachen wechselten sich ab. Buntstifte - je mehr, desto besser. Ein Apfelschnitz, und das Glück kehrte ein. Herumrennen war ein Hochgenuss. Und wenn etwas schief ging, der Trost der Eltern war mir sicher. Schenke mir Gott an jedem Tag etwas von dieser kindlichen Selbstverständlichkeit der Lebensfreude! Lass mich immer wieder das Glück erfahren, dein verspieltes Kind zu sein und zu bleiben. Amen

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen