Ein Zitat
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Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - Johannes 14,27
"Zum Abschied schenke ich euch Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch nicht den Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Lasst euch im Herzen keine Angst machen und lasst euch nicht entmutigen."
Eine Anregung
Keine Bischofsbotschaft aber ein "Wort des Bischofs" gab es an der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa der Evangelisch-methodistischen Kirchen in Winterthur. Bischof Stefan Zürcher, seit zwei Jahren im Amt, wollte nach dieser relativ kurzen Zeit noch nicht mit einer Botschaft aufwarten. So berichtet er in seinem Wort über seine Arbeit und seine ersten Eindrücke.
Gestern Morgen nahmen sich die Delegierten viel Zeit, um über 10 der Themen, die im Wort des Bischofs angesprochen werden, auszutauschen und ergänzende Vorschläge auf Flipchart-Blätter zu notieren. Hier an dieser Stelle gibt es exklusiv einige Ausschnitte aus dem Wort des Bischofs.
Als erstes wird dabei das Konferenzthema "Schalom mit uns" aufgenommen: "Denn das ist Gottes Mission in dieser Welt: Schalom zu schaffen, umfassendes Wohl für alle Menschen und Geschöpfe. … Gottes Schalom hat eine geistliche Dimension. Diese zielt auf eine heile Beziehung zu Gott. … Gottes Schalom hat eine individuelle, persönliche Dimension. Diese zielt auf eine heile Beziehung mit sich selbst. … Gottes Schalom hat eine soziale, gesellschaftliche Dimension. Diese zielt auf heile Beziehungen zu den Mitmenschen und auf eine lebensfördernde menschliche Gemeinschaft. … Gottes Schalom hat eine kosmische Dimension. Diese zielt auf heile Beziehungen zur Mitschöpfung."
Über seine Begegnungen in den verschiedenen Länder schreibt er: "Ein wesentlicher und schöner Teil meines Dienstes sind, wie erwähnt, die Reisen, die Begegnungen und die vielen Gespräche mit Leitungsverantwortlichen, Mitarbeitenden, Gemeindegliedern, Vertreterinnen aus der Ökumene oder mit politischen Verantwortungsträgern in den Ländern unserer Zentralkonferenz. Die Gastfreundschaft, der ich dabei begegne, beeindruckt mich immer wieder. Tischgemeinschaft und miteinander Essen oder das gemeinsame Beten und Feiern erlebe ich als Momente geteilten Lebens und Glaubens und auch des Geniessens. Dabei will ich nicht unterschlagen, dass in manchen Situationen auch das gemeinsame Ringen um Klarheit, Lösungen und um die nächsten Schritte dazu-gehören."
Inhaltlich sind die Verwerfungen beim Thema der Menschlichen Sexualität etwas in den Hintergrund gerückt. Bischof Stefan schreibt dazu: "Sowohl an diesen Treffen wie auch bei Pastorentreffen war die Frage der menschlichen Sexualität und der Umgang unserer Kirche damit ein Thema. Informationen aus erster Hand, ein offenes Ohr und eine Gesprächsatmosphäre, die es erlaubte, Befürchtungen und Hoffnungen zu teilen, trugen aber mit dazu bei, den Fokus wieder mehr und mehr auf andere Themen und Herausforderungen zu lenken. Als hilfreich erweist sich dabei, dass die ausserordentliche ZK 2022 vorausschauend einen Weg festlegte, wie wir mit unseren unterschiedlichen Überzeugungen gemeinsam weitergehen wollen. … Bis auf unsere Kirche in Tschechien sehen alle JKs einen weiteren gemeinsamen Weg in der ZK. Weiterhin sind Achtsamkeit, ein gutes Aufeinander-Hören und gegenseitige Wertschätzung nötig."
Herausforderungen gibt es auch. So etwa der Pfarrpersonenmangel, oder auch die Altersstruktur der Kirche. Bischof Stefan schreibt: "In vielen Gebieten unserer ZK gehören mehrheitlich Menschen in der zweiten Lebenshälfte zu unseren Gemeinden, und die Mitgliederzahlen stagnieren oder nehmen ab. Wachstum erleben wir unter anderem in den jungen Teilen unserer Kirche in Rumänien und Albanien oder dort, wo es gelingt, Kirche mit Menschen mit internationalem Hintergrund zu bauen."
Was Bischof Stefan wichtig ist in seinem Dienst, zählt er im Wort des Bischofs ebenfalls auf: "Unsere Kirche als zerbrechliches Gefäss wertschätzen … Mit vielfältigen Formen von Kirche experimentieren … Kinder und Jugendliche erfahren lassen, dass sie schon heute Teil unserer Kirche sind. … (Junge) Menschen fördern, so dass sie sich zu hingebungsvollen Leitenden entwickeln."
Das Wort des Bischofs endet mit dem Dank: "Ich danke Gott, der uns durch seinen Schalom miteinander verbindet, durch seinen Heiligen Geist ausrüstet und leitet, ermutigt und behütet."
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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