Ein Zitat
"Niemals sind wir ungeschützter gegen das Leiden, als wenn wir lieben." Sigmund Freud (1856–1939)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Lukas 23,26
"Die Soldaten führten Jesus zur Hinrichtung. Unterwegs hielten sie Simon von Kyrene an, der gerade vom Feld zurückkam. Sie luden ihm das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrug."
Eine Anregung
Da, wo einst die Mauer Berlin entzweite, steht heute an der Stelle der einstigen evangelischen Versöhnungskirche die Kapelle der Versöhnung. Davor findet sich dieses verunstaltete Kreuz.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Versöhnungskirche stark beschädigt. Trotzdem wurde sie 1950 wieder aufgebaut und bis 1961 von Gläubigen beider Sektoren zu Gottesdiensten genutzt. Mit dem Mauerbau wurden erst die Westberliner von der im Ostteil befindlichen Kirche ausgeschossen, ab Oktober 1961 dann auch die Gläubigen der DDR. So ungenutzt liess die SED-Regierung 24 Jahre später die Versöhnungskirche am 22. Januar 1985 sprengen. Dabei brach das Kreuz von der Turmspitze ab. Friedhofsarbeiter bargen es heimlich und verwahrten es über das Wendejahr 1989 hinaus. Am Busstag 1995 kam das durch die Sprengung deformierte Kreuz zur Gemeinde zurück. Heute steht es vor der Kapelle der Versöhnung und erinnert an Leiden und Auferstehung, an Untergang und Erneuerung.
(Auf dem Foto wurde aus ästhetischen Gründen die Beschriftungstafel zum Kreuz entfernt.)
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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