Ein Zitat
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Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - Psalm 150,6
"Alles, was lebt durch Gottes Atem, antworte dem Herrn mit Lobgesang! Halleluja!"
Eine Anregung
Am 2. April durfte ich als Vertretung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (AGCK) St. Gallen und beider Appenzell am Jubiläumsanlass zu 60 Jahren AGCK Zürich mit dabei sein. Die Feier fand in der Neuapostolischen Kirche in der Stadt Zürich statt. Dort erinnerte man sich auch an 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nicäa. In diesem Zusammenhang formulierten Bischof Frank Bangerter (Christkatholische Kirche), Kirchenratspräsidentin Esther Straub (Evangelisch-reformierte Kirche), Bischof Joseph Maria Bonnemain (Römisch-katholische Kirche) und Bischof Rudolf Fässler (Neuapostolische Kirche) ihre Vision zur Ökumene.
Besonderen Eindruck machte mir der Beitrag von Bischof Bonnemain. Er sagte:
"Die Realität, die wir im Kanton Zürich erleben, empfinde ich als dauernden Ansporn, die geschwisterliche Eintracht unter den christlichen Konfessionen zu leben und zu fördern.
In einer multikulturellen Gesellschaft, in der Menschen verschiedener Länder, Sprachen, Traditionen und Religionen leben, sind wir, Christinnen und Christen, eingeladen – gerne würde ich sagen, berufen – Zeuginnen und Zeugen einer bescheidenen und lernfähigen Überzeugung zu sein. Wir sind davon überzeugt, dass in Jesus Christus Gott unter uns gegenwärtig sein will. Wir feiern dieses Jahr gemeinsam 1700 Jahre Nicäa. Dies bedeutet, nach meiner Ansicht, das Bewusstsein zu erneuern, dass wir mit unserem Glaubensleben, mit unserer Haltung und Handlungsweise der Welt und den Menschen unserer Zeit die Zuversicht vermitteln können, dass Gott uns nahe ist. Ich meine damit die Zuversicht, dass Gott weiterhin für die Geschicke der Welt Sorge trägt, dass er sich dafür einsetzt, dass das Gute trotz allen Niederlagen obsiegen kann. Die Welt braucht unsere Hoffnung – um nicht zu sagen – unseren Optimismus, aber vor allem auch unsere Empathie, Offenheit, Hilfsbereitschaft, Unterstützung und unbedingte Geschwisterlichkeit. Die Welt, der Mensch braucht Frieden und der Friede – Bruder Klaus zitierend – ist allweg in Gott, denn Gott ist der Friede.
Gemeinsam diese Botschaft zu verkörpern bedeutet, dass wie sie selber leben:
Dass wir uns gegenseitig sehr schätzen und unterstützen.
Dass wir alles gemeinsam tun, was überhaupt möglich ist.
Dass wir das Leben gemeinsam feiern.
Dass wir gemeinsam Diakonie sind.
Dass wir gemeinsam und mutig nationalistische Ideologien, arrogante Imperialismen, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus, sowie die Ausbeutung der Schöpfung anprangern.
Und es wäre auch dringend, dass wir uns gemeinsam – mit einer Stimme – für die Abrüstung in unserer Welt einsetzen.
Ist all das utopisch? Mit Helder Camara möchte ich sagen und dies ist mein Wunsch anlässlich dieses 60-järigen Jubiläums: 'Wenn einer allein träumt, bleibt der Traum ein Traum, wenn alle zusammen träumen, wird der Traum Wirklichkeit.'"
Fotos von diesem Anlass und alle Grussworte finden sich nun auf der Webseite der AGCK Zürich.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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