Ein Zitat
"Die Bibel ist mein edelster Schatz, ohne welchen ich elend wäre." Immanuel Kant (1724-1804)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Matthäus 13,44
Jesus: "Das Himmelreich gleicht einem Schatz, der im Acker vergraben ist: Ein Mann entdeckte ihn und vergrub ihn wieder. Voller Freude ging er los und verkaufte alles, was er hatte. Dann kaufte er diesen Acker."
Eine Anregung
Die Burg Alt-Bechburg bestand einst aus zwei Wohnteilen, die deutlich voneinander abgetrennt waren. Erbaut ab 1100 kam sie bereits 1416 in den Besitz der Stadt Solothurn. Diese verlieh die Burg mit dem dazugehörigen Sennhof "Oberschloss" an eine Bauernfamilie. 1713 brannte die damals schon marode und verfallene Alt-Bechburg ab. Teile der Ruine wurden durch die Bauern als Baumaterial verwendet. Doch das Gemäuer hütete auch dann noch ein Geheimnis. Ein Silberschatz von 5216 Münzen in einem Münztopf lag dort nur 50 Zentimeter tief vergraben, bis man ihn 1937 bei historischen Arbeiten entdeckte. Es handelt sich überwiegend um "stumme Münzen". Bei diesen zweiseitig geprägten Silberstücken mit Doppelknollenkreuz bzw. Rad geht man davon aus, dass sie um 1180 in Solothurn geprägt wurden. Der Schatz befindet sich heute im Historische Museum Blumenstein in Solothurn.
Mir kommt dabei die biblische Geschichte vom Schatz im Acker in den Sinn (siehe oben). Bei diesem Gleichnis wird schnell klar, dass es dabei um einen Betrug geht. Jemand erwirbt von einer anderen Person ein Grundstück, von dessen verborgenem Wert der Verkäufer keine Ahnung hat. Ihm wird mit anderen Worten ein Schatz entwendet.
Doch das ist nicht der eigentliche Vergleichspunkt in dieser Geschichte. Es geht darum, dass man für das Gottesreich, also die Zugehörigkeit zu Gott, bereit sein sollte, alles zu geben. Oder noch einmal anders gesagt: Besser du lebst in einer Ruine mit Gott, als dass dir die ganze Welt gehören würde, aber ohne Gott.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen