Ein Zitat
"'Lieber eine offensive und streitlustige Kirche sein, als eine, die schiedlich-friedlich, saft- und kraftlos vor sich hinsiecht.' Lieber auch mal anecken als abgerundet und konfliktscheu niemandem zu nahe zu treten. 'Und bitte: Bloß nicht harmlos sein!'" Professor Dr. Christoph Schluep, zitiert von Klaus Ulrich RuofFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Markus 10,45
"Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen. Im Gegenteil: Er ist gekommen, um anderen zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele Menschen."
Eine Anregung
Er ist ein begeisternder Redner und eigenwilliger Neutestamentler. Professor Dr. Christoph Schluep unterrichten an der Theologischen Hochschule Reutlingen. Der Schweizer, der 20 Jahre lang in Zürich 4 eine methodistische Gemeinde geleitet hat, ist der Redner an der Pfarrweiterbildung der Evangelisch-methodistischen Kirche, die vom 4.-7. November im Hotel Alpina Adelboden durchgeführt wird. Es geht um ein "Update Neues Testament".
Der unterhaltsame Vortragsstil des Gastredners bedeutet nicht, dass Schluep dabei nicht tief schürft. Das gilt sowohl bei der Frage, ob es Jesus überhaupt gegeben habe als irdische Person, wie auch bei den Überlegungen zum Verständnis von Jesu Tod im Neuen Testament.
An dieser Stelle gebe ich einige Aussagen und Gedankenschnipsel weiter vom gestrigen Tag. Es sind keine genauen Zitate, aber doch nahe an den Aussagen von Christoph Schluep.
- Jesus wurde Mensch, und nicht Mann.
- Muss ich an das Aussehen von Jesus glauben, um an ihn zu glauben?
- Josef, der Vater von Jesus, hätte zu seiner Zeit das Recht gehabt, Sklaven zu halten.
- Ist Gott Sklave seiner Gerechtigkeit?
- Weil Gott liebt, lässt er zu, dass die Menschen seinen Sohn umbringen, und nicht: Weil Gott seinen Sohn umbringt, liebt er die Menschen.
- Das Phänomen der Schuld bleibt, auch wenn wir nicht darüber sprechen wollen.
- Könnte Gott nicht zornig sein, könnte er auch nicht lieben. Er wäre gefühlskalt.
- Gott hat für sich das Problem der Versöhnung gelöst. Wenn, dann brauchen wir noch eine Lösung dafür.
- Gott kennt die Gefangenschaft. Aber er will sie nicht. Er will die Freiheit und nicht die Versklavung.
- Der Weg des Menschen ist ein Highway to Hell. Deshalb stirbt Gott, damit er als Christus auch dorthin gelangt, wo es uns Menschen im schlimmsten Fall hinverschlägt.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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