Ein Zitat
"Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht." Ernst Bloch (1885-1977), PhilosophFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 118,8
"Es ist besser, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen."
Eine Anregung
Sein Geruch soll Flöhe vertreiben: Der Gewöhnliche Frauenfarn. Vor Jahren, in der Zeit der analogen Fotografie, lichtete ich im Herbst einen dürren Wedel ab, der auf dem entwickelten Bild durch den Blitzgebrauch silbrig aufleuchtete. Höchste Zeit einmal ein Farnwedel zu fotografieren, der goldig aus dem Waldgestrüpp hervorsticht. Auch diesmal entstand die überraschende Farbgebung beim Entwicklungsprozess, allerdings wie es sich gehört bei einer digitalen Belichtung, in Photoshop.
Ist das nun schöner als die Wirklichkeit? Wie heisst es doch: "Erlaubt ist, was gefällt".
Bekanntlicherweise wird nun aber in Goethes "Torquato Tasso" - von dort stammt diese Redensart - Tasso von Prinzessin Leonore von Este darauf hingewiesen, dass in der Wirklichkeit daran "ein einzig Wort" sich ändern muss, so dass es heisse: "Erlaubt ist, was sich ziemt".
Damit stellt sich die Frage nach der Moral. Darf gefallen, was sich nicht gehört?
Bei der Einfärbung einer Fotografie mag das ja noch angehen mit dem Gefallen. Doch wie ist das beispielsweise in der Politik. Wie viel Fälschung und Täuschung ist hier zulässig?
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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