Ein Zitat
"Man findet eher einen weissen Raben, einen beherzten Schwaben, trocknes Wasser, einen mässigen Prasser, einen schwarzen Schimmel, einen viereckigen Himmel, bei den Schnecken das Blut, als einen Geizhals, der Gutes thut." Deutsches SprichwortFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 147,7+9
"Singt dem Herrn beim Dankopfer ein Lied! Musiziert für unseren Gott mit der Leier! ... Den Tieren gibt er genug zu fressen. Krächzen die jungen Raben, füttert er sie."
Eine Anregung
Bei den Paspels-Baggerseen unweit von Rankweil im Vorarlberg höre ich sie. Kolkraben melden sich mit ihrer typischen Bassstimme, diesem gurgelnden Kroaa. Zwei entdecke ich auf einer hohen Tanne. Andere auf dem entfernten Kieswerkareal antworten ihnen. Etwas weiter sind noch mehr dieser grössten Singvögel bei ihren Flugkünsten zu bewundern. Spielerisch jagen sie einander nach, überschlagen sich in der Luft, freuen sich sichtlich am Leben. Es ist ein ganzer Trupp, wohl noch Jungtiere. Man findet sie so zahlreich da, wo es offene Kehrichtdeponien gibt. Doch solche sind hier nicht auszumachen.
Manche der grossen Vögel lassen mich erstaunlich nahe herankommen, achten aber unablässig auf alle meine Bewegungen. Komme ich näher, hüpfen sie etwa die gleiche Distanz wieder von mir weg. Rabenkrähen mischen sich unter sie, und auch eine Nebelkrähe ist zu hören.
Später werde ich es bedauern, dass ich sie nicht mit den Teleobjektiv fotografiert habe. Wann wohl werde ich das nächsten mal wieder an die sonst eigentlich scheuen Tiere so nahe herankommen? Dann ziehe ich weiter auf dem Jakobsweg.
Hinter mir singen die Kolkraben ihre in ihren Ohren wohl wunderbaren, auf mich schaurig wirkenden Lieder.
Zu Kolkraben siehe auch den Beitrag vom 12. Oktober 2022!
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen