Freitag, 1. August 2025

Viel Himmel, viel Wolken über der Schweiz

Ein Zitat

Die Schweizerfahne weht beim Wasserreservoir der Ortschaft Oberwagenburg im Kanton Zürich.
Foto © Jörg Niederer
"Wir müssen dankbar sein für ein so schönes Land wie die Schweiz." Älterer Mann, der mutterseelenallein auf einer Leiter balancierende eine Schweizerfahne an einer Scheunenwand anbringt im kleinen Weiler Obermettmenstetten.

Ein Bibelvers - 3. Mose 20,24a

"Daher habe ich euch versprochen: Das Land soll euch gehören. Ich werde es euch geben, und ihr sollt es in Besitz nehmen. Es ist ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Ich bin der Herr, euer Gott."

Eine Anregung

Heute feiert die Schweiz zum 134. Mal den Nationalfeiertag und erinnert damit an den Bundesbrief von 1291. Die aktuelle und offizielle Nationalhymne singen wir nun schon seit 64 Jahren. Zuvor war der Schweizerpsalm noch nicht eidgenössische anerkannt, und bis 1981 auch nur provisorisch eingeführt, weil die Vorgängerhymne sich der Melodie des englischen Königlieds "God save the King" bedient hatte, was natürlich auf Dauer nicht gehen konnte in der zweitältesten, durchgehenden Demokratie der Welt. (Die älteste ist die der USA. "Switzerland second" halt!)

An den Tagen um den Nationalfeiertrag brennen Höhenfeuer, finden politische Reden statt, werden Lampions durchs Land getragen, wird auf Bauernhöfen geschlemmt, da werden Tellspiele aufgeführt, es wird gejasst und seit 1994 wird nur ausnahmsweise erwerbstätig gearbeitet.

Eher chinesisch mutet die Feuerwerksknallerei an, die in letzter Zeit wieder etwas mehr in die Kritik gekommen ist. Besinnlich und feierlich ist der Nationalfeiertag in einigen dunklen Nachtstunden also nicht mehr. Nun, wir werden es wohl auch in diesem Jahr überstehen, diese Lust aufs Zeuseln. Und da Gewitter angesagt sind heute Abend, wird manchenorts der Himmel selbst ein Feuerwerk veranstalten.

Apropos Himmel. Das wünsche ich der Schweiz: Viel Himmel für alle, die in den engen Grenzen meines Heimatlands leben, ob sie nun Hiesige sind oder nicht.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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