Ein Zitat
![]() |
Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - Matthäus 6,6
"Wenn du betest, geh in dein Zimmer und schließ die Tür. Bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird dich dafür belohnen."
Eine Anregung
Ununterbrochen anhaltendes, sich wiederholendes Tschir, Tiri, Djäg und Tschret tönt aus dem Schilf. Zu sehen ist die Quelle dieses Gesangs meist gar nicht. Da stehe ich wohl gerade einmal zwei Meter neben dem Verursacher, und kann beim besten Willen nicht erkennen, wo sich der Teichrohrsänger sein Nest gebaut hat. Das wiederholt sich entlang des Schilfgürtels vielleicht alle zehn Meter.
Der kleine Vogel brütet jedes Jahr bei uns in den Schilfbeständen. Oft zieht er dabei nicht seine eigenen Jungen gross, sondern einen Kuckuck, der bald einmal viermal so gross ist wie seine Stiefeltern. Um diese zu täuschen, kann der junge Kuckuck rufen wie ein ganzes Nest voll junger Teichrohrsänger.
So schön frei wie auf dem Foto sieht man den sperlingsgrossen Vogel mit dem unscheinbaren Gefieder selten. Umso schöner, wenn eine solche Sichtung gelingt.
Ich war mir einer Sache schon deutlich bewusst, sie machte sich mir klar bemerkbar wie der laute Gesang des Teichrohrsängers. Aber genau sagen, was es ist und welche Bedeutung es für mich hat, konnte ich noch lange nicht. Da war eine Ahnung, aber kein Verstehen. Da war der Ton, aber es fehlte die Quelle.
Gotteserkenntnis kann genau so sein. Laut vernehmlich und offensichtlich bleibt sie mir erklärungsbedürftig und verborgen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen