Ein Zitat
"Weil ich als Kind unter Asthma litt, konnten meine Lungen nicht die Leistung bringen, die ich gebraucht hätte für alle anderen Achttausender. Ich habe Reinhold Messner immer bewundert , war aber auch enorm eifersüchtig auf ihn, weil er eine riesige Lunge hatte. Ich wollte auch können, was er konnte, doch es ging nicht." Evelyne Binsack, erste Schweizerin auf dem Mont Everest, in einem Interview der Sonntagszeitung vom 22. Juni 2025Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Mose 1,27
"Da sagte Gott zu mir: 'Rede als Prophet zu diesem Lebensgeist! Ja, du Mensch, rede als Prophet zum Geist und sag: So spricht Gott, der Herr! Geist, komm herbei aus den vier Himmelsrichtungen! Hauch diese Toten an, damit sie wieder lebendig werden.'"
Eine Anregung
40 Jahre lang habe ich bei der gleichen Arbeitgeberin, der Evangelisch-methodistischen Kirche gearbeitet. Nicht schlecht, oder! Wer arbeitet denn heutzutage noch sein fast ganzes Leben lang im selben Betrieb. Da habe ich einen langen Atem bewiesen. Gut, der Arbeitsort hat immer einmal wieder gewechselt, Aber dennoch. Ich zieh den Hut vor der Kirche, und auch ein wenig vor mir.
Zum Jubiläum haben alle, die auf 10, 20, 30 oder 40 Jahre zurückblicken, eine blaue Pflanze erhalten. Einen Lungen-Enzian, wenn das stimmt, was mir Google und die App "Flora Incognita" verraten. Es ist eine Blume für die restliche Zeit meines Lebens, erreicht sie doch ein Alter von gut 30 Jahren.
Früher dachte man, sie helfe gegen Lungenkrankheiten, daher der Name. Das war dann wohl nur Einbildung, denn ein entsprechender Wirkstoff konnte nicht nachgewiesen werden.
Was mir gut gefällt: Der Lungen-Enzian schliesst jeweils nachts seine Blüten, um sie tagsüber wieder zu öffnen. Und dann gibt es da einen Schmetterling, den Lungenenzian-Ameisenbläuling, dessen junge Raupen nur gerade auf dieser Blume leben. Sobald sie älter sind, locken sie mit Zuckersaft Knotenameisen an, die zusätzlich durch ausgeschüttete Pheromone besänftigt werden. Diese tragen die Raupen in ihren Bau und füttern sie bis zu deren Verpuppung. So kann man sich das Leben einfacher machen; jedoch mit einem gefährlichen Ausgang. Sobald der Schmetterling geschlüpft ist, muss es schnell gehen, denn nun erkennen die Ameisen den Eindringling nicht mehr als eigene Brut an. Es folgt die Flucht des Falters aus den Klauen seiner einstigen Wohltäter zurück zum Lungen-Enzian, dahin, wo alles angefangen hat und wieder anfangen wird.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen