Ein Zitat
Comic-Mitarbeiter zu Gaston: "Sieh an! Der Mann, der schneller scheitert als sein Schatten."Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Sprüche 16,9
"Das Herz des Menschen denkt sich seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt."
Eine Anregung
Mit einer Bekannten am Bahnhof Frauenfeld bewunderten wir einen dieser Güterwagons, auf dem eine eindrücklich Szene aus der Comic-Reihe "Gaston" dargestellt ist. Beiläufig meinte die Bekannte, Gaston sei der Kerl, der ihre Gedanken durchs Gehirn trage.
Wikipedia sagt über Gaston:
"Gaston ist die namensgebende Hauptfigur einer Comic-Reihe aus dem Magazin Spirou. Gezeichnet wurde sie von André Franquin vom Februar 1957 bis zu seinem Tod im Jahr 1997...
Seit 2023 wird die Serie von dem neuen Autor Delaf fortgeführt. Im französischsprachigen Original heißt die Figur mit vollem Namen Gaston Lagaffe. La gaffe bedeutet auf Deutsch 'der Schnitzer', 'das Ungeschick', 'der Ausrutscher' oder 'die Entgleisung'.
Gaston ist ein Bürobote in der Redaktion des real existierenden Verlages Dupuis, in der deutschen Ausgabe des Kauka Verlages bzw. des Carlsen-Verlages. Er soll eigentlich die Leserpost bearbeiten, fällt jedoch stattdessen meistens nur durch seine ausgefallenen, meist missglückten Experimente und Basteleien und durch seine Faulheit und Schläfrigkeit auf. Er wird als liebenswerter Chaot und verkanntes Genie dargestellt. In seiner Freizeit spielt er gerne Musikinstrumente, unter anderem Gitarre, Posaune und das absurd laute, von ihm erfundene 'Gaffophone' (deutsch: 'Gastophon' oder auch 'Brontosaurophon')."
Mit diesem Wissen wird die Aussage meiner Bekannten nun verständlich. Da schlurfen ihre Gedanken Gaston gleich in unglaublicher Schläfrigkeit durchs Gehirn. Unterbrochen wird diese denkerische Inaktivität immer wieder durch Lärm wie von einem "Brontosaurophon".
Ich erlebe aber auch, wie mir die Gedanken schneller kommen, als dass ich sie fassen kann. Als würde Speedy Gonzales, die schnellste Maus von ganz Mexiko, mit ihnen durch mein Gehirn flitzen.
Ist es nun besser, wenn Gedanken zur Ruhe kommen, oder wenn sie unglaublich flink unser Gedächtnis auffüllen, bis nichts mehr darin Platz findet? Wünscht du dir Ruhe im Kopf, oder lieber mehr bleibende Eindrücke? Lässt du die Gedanken kommen und wieder gehen, ohne ihnen nachzusinnen?
Im Psalm 139 ist es Gott, der unsere Gedanken kennt und prüft (Psalm 139,1-4.23-24): "Herr, du hast mich erforscht und kennst mich genau. Ob ich sitze oder stehe: Du weißt es. Meine Absicht erkennst du von fern. Ob ich gehe oder ruhe: Du merkst es. Alle meine Wege sind dir bekannt. Noch liegt mir kein Wort auf der Zunge, schon weißt du, Herr, was ich sagen will... Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! Verstehe mich und begreife, was ich denke! Sieh doch, ob ich auf einem falschen Weg bin, und führe mich auf dem Weg, der Zukunft hat!"
Vielleicht huscht gerade Speedy Gonzales durch dein Gehirn, oder Gaston schlurft im Schneckentempo durch die Hirnwindungen. Kein Problem für Gott. Er kennt dein Denken und Fühlen, deine Sorgen und auch deine Leere. Gerade darum oder auch gerade trotzdem bleibt Gott an deiner Seite.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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