Mittwoch, 20. November 2024

Erster Schnee

Ein Zitat

Frühmorgendliches Schneetreiben in Frauenfeld.
Foto © Jörg Niederer
"Hast du zwei Schneeschaufeln zu Hause stehen, kannst du, wenns schneit, paarschippen gehen." Monika Kühn-Görg

Ein Bibelvers - Sprüche 26,1

"Wie Schnee im Sommer und Regen zur Erntezeit, so wenig passt Ehre zu einem Dummen."

Eine Anregung

Früher, als Kind, war es ein Ereignis, wenn es zum ersten Mal schneite. Noch aus der pflotschigsten Pracht haben wir Schneebälle geformt, und sie auf mehr oder weniger bewegliche Ziele geworfen. 

Heute in der Früh viel in Frauenfeld für diese Wintersaison der erste Schnee. Die Freude darüber hält sich nach über 60 Jahren in Grenzen. Es ist ja schon schön, wenn Land- und Ortschaft in Weiss erstrahlen, selbst unter bleigrauem Wolkenhimmel. Gerade der Kontrast ist besonders reizvoll. Dumm nur, dass Schnee auch rutschig ist. In St. Gallen habe ich beobachtet, wie ein Mann mit Arm- und Körperverrenkungen gerade noch einen Sturz verhindern konnte.

Nun beginnt also erneut mein Versuch, sturzfrei durch den Winter zu kommen. Erinnere ich mich noch an die Stellen, die auf meinen Wegen besonders heimtückisch sind? Wo ich schon am Boden lag, weiss ich noch genau. Aber die Stellen ungewollter Jazztanzeinlagen verdränge ich regelmässig über den Sommer.

Winter ist für mich eine ambivalente Zeit. Und wenn ich es mir genau überlege, freue ich mich mehr über den letzten Schnee, als dass ich mich über den ersten freue. Wie sieht das bei dir aus?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Dienstag, 19. November 2024

Der Eisheilige im Stadion

Ein Zitat

Ein Mann reinigt mit der Eisbearbeitungsmaschine das Eis auf der Kunsteisbahn Olten.
Foto © Jörg Niederer
"Putzen ist l’art pour l’art. Saubermachen gehört ins Reich der Notwendigkeit." Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist und Theologe

Ein Bibelvers - Psalm 119,45

"Und durch ein weites Land werde ich gehen. Denn ich habe deine Anweisungen gesucht."

Eine Anregung

Vor Jahren nahm sich ein Pfarrkollege eine Auszeit und wurde für ein Jahr im Sommer zum Bademeister und im Winter zum Eismeister. Damals fuhr er mit der Eisbearbeitungsmaschine über das Eis der Anlage in Uzwil.

Die Reinigung des Kunsteises mit diesem Spezialfahrzeug erfolgt auf der ganzen Welt in etwa den selben Bahnen, als gäbe es einen unsichtbaren, vorgegebenen Weg. Erst wird der Rand entlang der Banden gereinigt. Danach wird auf der Innenseite der so entstandenen Spur eine weitere Fahrzeugbreite in glänzendes Eis verwandelt. Nach dieser zweiten Runde erfolgt nun die Halbierung des Eisfeldes. Das Fahrzeug dreht nur noch halb so breite Runden, wobei nach jeder Runde der Fahrweg um die Fahrzeugbreite verschoben wird, bis die letzte Spur an Kunsteis gereinigt und erneuert ist. Jeweils vor einer Richtungsänderung verlangsamt das Fahrzeug das Tempo, um auf der Geraden dann wieder zu beschleunigen. Der Abschluss dieses Wegs ist individuell. Beim letzten Mal, als ich der Reinigung zusah, drehte der Fahrer eine schnelle kleinstmögliche Runde, um dann das Eisfeld an der dafür vorgesehenen Stelle zu verlassen.

Mich erinnert dies an das kreisförmige Labyrinth von Chartres (Sie dazu auch den Beitrag vom 13. März 2022). Der Weg führt von aussen über viele Windungen ins Zentrum. Dort angekommen, hat man die gesamte Fläche des Kreises begangen. Ein meditativer Prozess, bei dem man sich nicht auf das Ziel konzentrieren muss, weil man sowieso dorthin kommt. Es geht um den Weg.

Eisreinigung als meditativer Prozess. Der Fahrer, ein Heiliger, ein Mystiker auf dem Eis; ein Eisheiliger?

Auch zuhause kenne ich Arbeiten, bei denen es darum geht, die gesamte Fläche abzudecken. Beim Staubsaugen etwa, oder beim Fegen und Wischen. Pilgrimage at home. Eine säkulare Reise ins Zentrum des Glaubens. Am Ende glänzt dann alles wieder und ist bereit für neue Lebensspuren.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Montag, 18. November 2024

Kältekugeln

Ein Zitat

Eine Asterblüte hat sich an dem kalten Novembermorgen eingerollt.
Foto © Jörg Niederer
"Alte Leute sitzen gerne warm." Sprichwort

Ein Bibelvers - Jeremia 36,22

"Weil es im neunten Monat kalt ist, sass der König im Winterhaus des Palastes. Vor ihm stand ein Becken mit Kohlen. Darin brannte ein Feuer."

Eine Anregung

Jetzt beginnt die Zeit für das Kältekugeln. So wie die Blüte der Aster sich einrollt, kleinmacht, versucht, die noch vorhandene Wärme gegen den kalten Wind zu verteidigen, so rolle auch ich mich ein, mache mich klein, verringere die Oberfläche. Ein warmer Pullover hilft, ein heisser Tee, ein gutes Buch, die letzten Sonnenstrahlen; all das wird kombinierte Behaglichkeit. Meine Denken dreht sich, bewegt mich, richtet sich auf Innenwelten. Ich horche den Worten, die kommen und gehen, sehe Bilder vorbeiziehen. Ich lasse zu, dass ich nicht alles kontrollieren kann, konzentriere mich auf die Restwärme, freue mich am übriggebliebenen Licht.

Kältekugeln bedeutet, sich krümmen vor Freude über das Geschenk des Lebens.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Sonntag, 17. November 2024

Im Katzenhimmel

Ein Zitat

Eines meiner letzten Fotos von Hank, einem rötlich gefärbten Kater, der einige Zeit auch in unserer Wohnung lebte.
Foto © Jörg Niederer
"Eine dösende Katze ist das Abbild perfekter Seligkeit." Jules Champfleury (1821-1889)

Ein Bibelvers - Hiob 10,12

"Leben und Liebe hast du mir eingehaucht. Du hast dafür gesorgt, dass ich lebendig bin."

Eine Anregung

Nun ist er im Katzenhimmel, wenn es denn diesen geben sollte.

Hank kam zusammen mit Chester aus einer Tierauffangstation in unsere Wohnung. Mit den beiden störten bald zwei Katzenkisten, ein riesiger Katzenbaum, eine zusätzliche Plexiglasabschrankung am Balkongeländer und noch weiteres Zeug mein Wohlbefinden. Zumindest waren es Katzen, die nie einen Vogel fangen geschweige denn eine Maus töten konnten. Aufgrund einer ansteckenden Krankheit waren sie ausserhalb von Wohn- und Balkonfläche nicht erwünscht. Gut, einmal versuchten sie, auf der Aussenseite des Hauses vom einen Fenstersims zum nächsten zu kommen. Hank gelang es problemlos, doch Chester verlor das Gleichgewicht und segelte vier Stockwerke tief für wenige Minuten in die unbekannte weite Welt. 

Hank, der ausser von mir von allen liebevoll "Hanky" genannt wurde (ich nannte ihn "Katze"), war nicht von der Sorte, die sich dir ans Bein wirft. Er gehörte zu den zurückhaltenden, einzelgängerischeren Typen. Das wiederum versöhnte mich mit der Zeit mit diesem Hausgast. Und dann sein Blick! Als würde er dir mitten in die Seele schauen, (was er vermutlich auch tat, und darum mehr von mir wusste, als ich selbst).

Dann zogen die beiden Katzen mit ihrem Besitzer in eine eigene Wohnung. Was war ich froh. Aber die beiden Schnurrhaarträger fehlten mir bald auch irgendwie.

Am Freitag ist Hank nun heimgegangen, einem Tumor erlegen. Vor drei Wochen habe ich ihn das letzte Mal besucht. Unsere drei Söhne waren wieder einmal gemeinsam an einem Ort, eben da, wo Hank wohnte. Eine gute Gelegenheit, sie alle zusammen zu treffen. Das hatte irgendwie auch den Charakter eines Krankenbesuchs bei Hank, dem geheimnisvollen, reservierten, philosophisch wirkenden, faszinierenden Kater.

Hank gehörte zur Familie meines Sohnes. Entsprechend schwierig war der Abschied. Da wurde auch über die Beisetzung in einem Urnengrab gesprochen. Manche mögen nun sagen, das sei übertrieben bei einer Katze. Doch geht es wirklich um die Katze? Geht es nicht darum, selbst Frieden zu schliessen damit, dass alles, was lebt, auch wieder stirbt, dass alles was kommt, auch wieder geht?

Hank ist nun im Katzenhimmel, wenn es denn diesen geben sollte. Er hat es verdient. Er, der nie einer Maus oder einem Vogel ein Haar, eine Feder krümmte. Er, der genau wusste, wann er mich in Ruhe lassen sollte, und wann nicht.

Ich muss sagen, diese Katze, jetzt wo sie nicht mehr da ist, fehlt auch mir.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Samstag, 16. November 2024

Kaiserbuntbarsch im Kantonsspital

Ein Zitat

Zuchtform des Kaiserbuntbarsches mit der lateinischen Bezeichnung Aulonocara marmelade cat in einem Aquarium des Kantonsspitals Frauenfeld.
Foto © Jörg Niederer
"Der entwischte Fisch ist immer der größte." Japanische Redensart

Ein Bibelvers - Jona 2,1

"Der Herr aber schickte einen großen Fisch, der Jona verschlang. Und Jona war drei Tage und drei Nächte lang im Bauch des Fisches."

Eine Anregung

Ich hatte gestern Vormittag reichlich Zeit, den Buntbarschen zuzuschauen, welche in der Patientenaufnahme des Kantonsspitals Frauenfeld in einem Aquarium herumschwammen. Ich wartete auf die Vorbesprechung einer Operation, die nächste Woche nötig wird.

Wie ich so den Fischen zuschaute, wie sie den Patienten zuschauten, meinte ich, Mitleid in ihren Blicken zu entdecken. Es gibt ja schon Zeiten, in denen ich gerne ein stummer Fisch wäre. Doch meist bin ich ganz zufrieden mit meiner menschlichen Existenz.

Übrigens: Diese Zuchtform des Kaiserbuntbarsches ist ein sogenannter Maulbrüter. Er gibt seinen Jungfischen Schutz in seinem Schlund. Bei aller Vaterliebe bin ich von Herzen froh, dass das bei uns Menschen anders ist. Ich würde ständig befürchten, mich und den Nachwuchs zu verschlucken.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Freitag, 15. November 2024

Was ist denn das?

Ein Zitat

Ein seltsames Objekt steht im Garten eines Hauses im österreichischen Rankweil.
Foto © Jörg Niederer
"Mir ist lieber, in einer von Geheimnissen umgebenen Welt zu leben als in einer, die so klein ist, dass mein Verstand sie begreift." Ralph Waldo Emerson (1803-1882), US-amerikanischer Geistlicher

Ein Bibelvers - 1. Korinther 4,1

"Dafür soll man uns halten: für Diener von Christus und Verwalter von Gottes Geheimnissen."

Eine Anregung

Ich stehe vor einem Rätsel. Hätte ich doch nur vor Ort nachgefragt, was das für ein seltsames Ding ist. Es steht im Garten eines Einfamilienhauses im österreichischen Rankweil. 

Ist das ein Regenwassersammler? Die Bildsuche bei Google zeigt dazu lediglich Sirenenabdeckungen an. Das aber ist es bestimmt nicht, und auch keine Feng-Shui-Pollerleuchte. Eine überdimensionierte Vogeltränke kann es auch nicht sein. Vielleicht ein stillgelegter Decoständer für Blumen und Pflanzen. Es sieht nach UFO aus, aber zu fliegen scheint es nicht. Hat es etwas mit der Heizung zu tun? Versteckt sich da ein Horchposten ins All?

Also ich kann mir aus diesem Ding keinen Reim machen. Aber vielleicht weiss ja jemand von euch, was das sein könnte. Ich bin für alle Anregungen dankbar.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Donnerstag, 14. November 2024

Goldfarn

Ein Zitat

Ein Wedel des Gewöhnlichen Frauenfarns im Herbst von mir per Photoshop goldig eingefärbt.
Foto © Jörg Niederer
"Die Fälschung unterscheidet sich vom Original dadurch, dass sie echter aussieht." Ernst Bloch (1885-1977), Philosoph

Ein Bibelvers - Psalm 118,8

"Es ist besser, beim Herrn Zuflucht zu suchen, als sich auf Menschen zu verlassen."

Eine Anregung

Sein Geruch soll Flöhe vertreiben: Der Gewöhnliche Frauenfarn. Vor Jahren, in der Zeit der analogen Fotografie, lichtete ich im Herbst einen dürren Wedel ab, der auf dem entwickelten Bild durch den Blitzgebrauch silbrig aufleuchtete. Höchste Zeit einmal ein Farnwedel zu fotografieren, der goldig aus dem Waldgestrüpp hervorsticht. Auch diesmal entstand die überraschende Farbgebung beim Entwicklungsprozess, allerdings wie es sich gehört bei einer digitalen Belichtung, in Photoshop.

Ist das nun schöner als die Wirklichkeit? Wie heisst es doch: "Erlaubt ist, was gefällt".

Bekanntlicherweise wird nun aber in Goethes "Torquato Tasso" - von dort stammt diese Redensart - Tasso von Prinzessin Leonore von Este darauf hingewiesen, dass in der Wirklichkeit daran "ein einzig Wort" sich ändern muss, so dass es heisse: "Erlaubt ist, was sich ziemt"

Damit stellt sich die Frage nach der Moral. Darf gefallen, was sich nicht gehört?

Bei der Einfärbung einer Fotografie mag das ja noch angehen mit dem Gefallen. Doch wie ist das beispielsweise in der Politik. Wie viel Fälschung und Täuschung ist hier zulässig?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Mittwoch, 13. November 2024

Also sprach Bellavista

Ein Zitat

Kafi Sali beim Bahnhof Frauenfeld.
Foto © Jörg Niederer
"Fast jeder Mensch ist, wenn er mit anderen diskutiert, aufgrund eines Mangels an Vernunft völlig davon überzeugt, als einziger im Besitz der Wahrheit zu sein." Luciano de Crescenzo

Ein Bibelvers - Sprüche 14,23

"Wer viel arbeitet, wird für seine Mühe belohnt. Wer nur redet, hat nichts davon."

Eine Anregung

Heute Mittwoch, 08.30 Uhr: Die drei Methodistenpfarrer mit Wohnort Frauenfeld treffen sich im Kafi Sali zur Plauderstunde. Das geschieht so alle zwei, drei Monate. Ich bin auch dabei. Meine Krankschreibung sieht vor, dass ich mich bewege. Der Nierenstein soll herausgerüttelt werden. Darüber sprechen wir drei auch kurz bei Espresso und Gipfeli. Aber dann noch über vieles mehr, über Gottesdienste, über kirchliche Gemeinden und wie sie sich an ihrem Lebensende präsentieren, über die EU und die Schweiz, über 100 Weisen den Advent zu feiern, über die Pfarrversammlung, über die Zeitschrift "Kirche und Welt", über die USA und was uns da wohl blüht, über Deutschland und was uns da wohl blüht.

Mir kommt ein Buch von Luciano De Crescenzo in den Sinn: "Also sprach Bellavista". Beim Diogenes-Verlang wird der Inhalt so beschrieben: "Gennaro Bellavista, pensionierter Gymnasiallehrer, ist ein Weiser aus Napoli. Wie einst Sokrates auf dem Marktplatz von Athen, spricht er mit seinen Mitbürgern in Neapel: zu Salvatore, dem Hilfsportier, zu De Crescenzo, dem Ingenieur, zu Luigino, dem Hauspoeten, zum Dottore Palutto. (Donnerstags allerdings nicht, da bleibt er in seinem Bade- und Denkzimmer und empfängt keine Besucher.) Die Gespräche im Hause Bellavista drehen sich um Politik und Essen, um Anarchie und Müßiggang, finden statt zwischen Kabale und Kaffee. Sie sind bunt und voller Anekdoten, sind hochgradig unterhaltsam, und doch enthalten sie einen roten Faden: Bellavistas Theorie von den widerstrebenden Prinzipien der Liebe, die alles zusammenhält, und der Freiheit, die zum Auseinanderstreben drängt."

Nun frage ich mich: Wer von uns dreien hier im Frauenfelder Plauderzentrum ist Bellavista, und wer der Hilfsportier Salvatore?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Dienstag, 12. November 2024

Sichtbarkeit und Wirksamkeit

Ein Zitat

Von der Kirche von Teufen ragt nur die Spitze aus dem Nebelmeer, während die stillgelegte Methodistenkapelle ganz zu sehen ist.
Foto © Jörg Niederer
"Wie wolltest du dich unterwinden, / Kurzweg die Menschen zu ergründen. / Du kennst sie nur von aussenwärts. / Du siehst die Weste, nicht das Herz." Wilhelm Busch (1832-1908)

Ein Bibelvers - Offenbarung 7,9+10

"Danach sah ich eine große Menschenmenge, die niemand zählen konnte. Es waren Menschen aus allen Nationen, Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen. Die standen vor dem Thron und vor dem Lamm. Sie trugen weisse Gewänder und hielten Palmzweige in ihren Händen. Und sie riefen mit lauter Stimme: 'Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm.'"

Eine Anregung

Von der Reformierten Kirche in Teufen ragt gerade noch die Turmspitze aus dem Nebelmeer. Auch zu sehen ist rechts auf dem Bild die ehemalige Kapelle der Methodisten. Heute befindet sich eine Wohnung in diesem Gebäude.

Paradox: Die Kirche, die man sieht, hat ihre einstige Funktion und Wirksamkeit verloren. Die andere Kirche, die scheinbar untergegangen ist, wird nach wie vor für das benutzt, wozu sie gebaut wurde; zur Sammlung der Glaubenden und zur Anbetung Gottes.

Der Nebel kann die Sicht nehmen, nicht aber die Wirkung. Darüber werde ich an diesem Tag nachdenken. 

Hier noch ein Hinweis für Schnellentschlossene. Heute besuchen wir eine Moschee. Frau Elvira Zukanovic wird uns das Gotteshaus der Bosnisch-islamischen Gemeinschaft in St. Gallen näher bringen. Treffpunkt ist um 14.50 Uhr bei der Stami an der Winkelbachstrasse 7 in der Stadt St. Gallen. Siehe dazu auch den Flyer!

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Montag, 11. November 2024

Das kleine Wunder am Wegrand

Ein Zitat

Foto © Jörg Niederer
"Die Liebe ist wie der Tau, der auf Nesseln wie auf Lilien fällt." Schwedische Redewendung

Ein Bibelvers - 1. Mose 27,28

"Gott soll dir Tau vom Himmel schenken und deinem Boden Fruchtbarkeit, Korn und Wein im Überfluss!"

Eine Anregung

Das Foto ist im vernebelten Wald entstanden. Da gibt es diese Alltäglichkeiten, die bei genauerer Betrachtung trotz trüben Aussichten Freude bereiten. So wie die glitzernden Tautropfen auf Grashalmen. Man beachte, wie die kleinen, perfekt runden Tropfen auf feinen Härchen der Pflanze balancieren. Schon nur dies zu betrachten, tut gut.

Möge der heutige Tag und das, was wir erleben, uns allen gut tun. Im Kleinen, oder auch im Grossen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen